Politik/Inland

Griss über Khol: "Es gibt eine Alternative"

Bei einer durchaus launigen und sehr gut besuchten KURIER-Diskussionsveranstaltung matchten sich am Dienstagabend die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss und Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen. Die Debatte war von großer Sachlichkeit geprägt und ging inhaltlich von der Flüchtlingsproblematik über das schwere Los von VP-Kandidat Andreas Khol bis hin zu Fragen nach Minister-Anhörungen und mehr direkter Demokratie. Untergriffe vermieden beide Kandidaten, moderiert wurde das Gespräch von KURIER-Herausgeber Helmut Brandstätter.

Irmgard Griss punktete mit ihrer ruhigen Art, betont sachlichen Argumentationsweise und inhaltlichen Sattelfestigkeit. Sollte sie nicht gewählt werden, dürfte die frühere Präsidentin des Obersten Gerichtshofes und spätere Vorsitzende der Hypo-Kommission weiter politisch aktiv bleiben. Eine entsprechende Frage verneinte sie zumindest nicht. Griss: „Das lasse ich mir offen.“

VIDEO: Griss über die Flüchtlings-Frage

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Auch Wirtschaftsprofessor Alexander Van der Bellen kam beim Publikum gut an und provozierte mit spitzen Bemerkungen in Richtung SPÖ und ÖVP etliche Lacher. Andreas Khol von der ÖVP könnte einem leid tun, sagte Van der Bellen, „das hat er nicht verdient“. Khol habe sich nach der Absage von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll als Ersatzkandidat zur Verfügung gestellt und werde nun durch den überraschenden Ministertausch bei der Volkspartei mitten im Intensivwahlkampf ein zweites Mal desavouiert. Beide, Griss und Van der Bellen, wollen bürgerliche Wähler für sich gewinnen. Griss: „Es gibt eine Alternative.“

VIDEO: Van der Bellen bekundet Mitgefühl mit Khol

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Einig waren sich Diskutanten und Moderator, dass es vom ORF schlicht falsch sei, Baumeister Richard Lugner nicht zum TV-Superduell am Donnerstagabend einzuladen. Auch Lugner habe die Hürde der 6000 Unterstützungserklärungen geschafft.