Faßmann verteidigt Rückkehr zum Präsenzunterricht
Ab Montag haben nicht mehr alle Schüler im "Osten" Fernunterricht. Kinder und Jugendliche in Abschlussklassen kehren zurück in den Präsenzunterricht. An allen fünf Wochentagen haben nur die 4. Klassen der Volksschulen Unterricht vor Ort. Für alle anderen Abschlussklassen - also auch für Maturanten - gilt Schichtbetrieb. Die dazugehörige Verordnung des Bildungsministeriums wurde am Freitag veröffentlicht.
Und Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) war deshalb in der ZiB2 zu Gast. Er halte den „differenzierten Weg für Abschlussklassen“ angesichts der Infektionssituation in Wien, dem Burgenland und Niederösterreich für richtig, betonte Faßmann. Nach dem Corona-Gipfel am Dienstag hatte er „Skepsis“ zum generellen Distance Learning in der Ostregion geäußert. Der Kompromiss für kommende Woche dürfte ihn besänftigt haben.
"Weg in Virus-resistente Schule ist vorgezeichnet"
Aber was passiert nach kommender Woche, ab dem 19. April?
"Wir beobachten alle die Zahlen. Die sind derzeit – Gottseidank – günstig", zeigt sich Faßmann optimistisch. 40 Millionen Tests habe man in Vorbereitung, man teste dreimal pro Woche, sei beim Testen weiter als die Nachbarstaaten: „Es ist klar, dass ich einen Präsenzunterricht anstrebe. Nicht nur, dass Kinder und Jugendliche wieder Sinn- und Zeitstruktur erhalten, sondern weil ich auch der festen Überzeugung bin, dass eine Schule mit einem Testkonzept, so wie wir es in Österreich realisiert haben, auch ein Instrument der Pandemiebekämpfung darstellt“, so Faßmann. „Da kann man bei aller Kritik auch ein wenig stolz sein.“ Der Minister kündigte in diesem Zusammenhang auch an, dass man auf "sensitivere Tests" umstellen wolle
Zum Einwand der Gewerkschaft und von Direktoren, dass es für die Lehrer eine unlösbare Aufgabe sei, abwechselnd in der Schule und im Distance Learning zu unterrichten und sich auch noch um die Schüler in der Betreuung zu kümmern, sagte der Minister in der Presse: "Hier ist Flexibilität angesagt." Der Stundenplan müsse nicht starr eingehalten werden. Direktoren könnten, um für mehr Praktikabilität zu sorgen, Stunden umschichten. Sie seien "Profis bei der Organisation des Schulbetriebs".
Impfungen für Schüler
Offen ist, wie es im kommenden Schuljahr weitergeht. „Wir werden sicherlich bis zum nächsten Schuljahr allen 16- und Mehrjährigen eine Impfung anbieten“, so Faßmann. Bei den Impfungen für die unter 16-Jährigen sei er etwas „pessimistischer“. Derzeit sind in Europa keine Impfungen für diese Altersgruppe zugelassen.
Dennoch stellte Faßmann klar: „Der Weg in eine einigermaßen Virus-resistente Schule mit Impfungen, der ist vorgezeichnet.“ Auch im kommenden Jahr mit FFP2-Maske und Schichtbetrieb? Dazu wolle er jetzt noch keine Voraussagen treffen: „Wie der Herbst ausschauen wird, da muss man noch ein klein wenig abwarten.“ Wesentlich sei, dass sich Lehrerinnen und Lehrer impfen lassen.