Politik/Inland

Dörfler: „Der größte Schmuddelfall“

Seit Wochen grassieren die Vorwürfe: Gernot Nischelwitzer, Obmann der Zentralpersonalvertretung der öffentlich Bediensteten, soll von seinem Dienstcomputer Pornomails an Kollegen verschickt haben. Aber nicht irgend welche: „Hardcore-Material“, sagt Landeshauptmann Gerhard Dörfler, FPK. „Derartige Grässlichkeiten über einen Amtscomputer hat es noch nie gegeben. Von dieser „unerträglichen Missachtung der Frauen“ werde er auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek informieren. Und: „Dienstrechtliche Konsequenzen werden geprüft.“

Nischelwitzer ist SPÖ-Funktionär und wurde für die Landtagswahl an elfter Stelle der Landesliste gereiht. Und der Wahlkampf in Kärnten ist derzeit auf das Duell Blau gegen Rot um den Landeshauptmann zugespitzt. Dörfler verwies darauf, dass er die moralische Komponente zu beachten habe. Und: „Der oberste Personalvertreter ist in dieser Position sowie auch als politischer Mandatar nicht erträglich.“

Der Personalvertreter nimmt diese Vorwürfe nicht so einfach hin. Mehrfach hat er beteuert, nichts mit diesen ominösen Aussendungen zu tun zu haben und deshalb auch schon Anzeige wegen Verleumdung bei der Staatsanwaltschaft erstattet: „Diese Mails gibt es angeblich schon ein Jahr.“

Hacker-Angriff

Nun wird diese Anzeige erweitert: „Sollte mein Computer ohne mein Einverständnis untersucht worden sein, ist das ein Hacker-Angriff des Landeshauptmanns sowie Verletzung des Datenschutzes und des Briefgeheimnisses. Denn offiziell wurde mein Computer nie untersucht.“ Der Landeshauptmann solle deshalb den Prüfbericht offen legen: „Man will mir einfach etwas unterschieben.“ Laut Amtsinspektion wurde Nischelwitzers Computer tatsächlich nicht untersucht.

Landeshauptmann Dörfler: „Laut Amtsinspektion ist der Fall klar. Und für mich ist ein Personalvertreter und Mandatar mit so einem Frauenbild untragbar.“ Gesprochen habe er mit Nischelwitzer darüber nicht: „Ich begebe mich nicht in die Gosse der Amtspornografie.“

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