Politik/Inland

"Crowdworking": ÖGB und AK für bessere Absicherung

Der Einsatz digitaler Technologien, genannt Industrie 4.0, wird die Beschäftigung in den nächsten Jahren völlig verändern. Dadurch werden Jobs aber nicht automatisch verloren gehen. "Es werden dadurch mehr Arbeitsplätze geschaffen. Arbeitnehmer müssen aber spezielle Fähigkeiten erlernen", stellt die Boston Consulting Group in einer neuen Studie fest ("Man and Machine in Industry 4.0. How Will Technology Transform the Industrial Workforce Through 2025?").

Für Deutschland gibt es folgende Prognose: Durch den Einsatz von Robotern und Computerisierung in der Produktion gehen 610.000 Jobs verloren, gleichzeitig entstehen 960.000 neue im IT-Sektor und in der Datenverarbeitung. Das ergibt netto 350.000 zusätzliche Jobs.

Wie die Arbeitswelt von morgen aussieht, sind die Fragen, mit denen sich eine hochrangig und international besetzte Konferenz von ÖGB und AK am 4. November in Brüssel beschäftigt. Sie wollen sich als Player auf europäischer Ebene in den Modernisierungsprozess einklinken und die Entwicklung mitgestalten. "Es sind neue Beschäftigungsformen im Entstehen. Allen voran das Crowdworking, das Outsourcen der Arbeit über eine Internetplattform an die Menschen im Netz, die Crowd", stellt AK-Präsident Rudi Kaske fest. Er weiß, dass "die Crowdworker sehr oft willkürlich entlohnt werden".

Um neue rechtliche Rahmenbedingungen und soziale Absicherung geht es auch ÖGB-Chef Erich Foglar. "Viele nutzen die Grundfreiheiten der EU für ein Geschäftsmodell, das auf Lohn-, Sozial- und Steuerdumping hinausläuft". Sein Anliegen ist es, dass künftig in der EU "soziale und gewerkschaftliche Rechte den gleichen Stellenwert haben wie die Prinzipien des Binnenmarktes". Das müsse auch bei einer neuen EU-Gesetzgebung berücksichtigt werden.