Bundesgärten öffnen, Streit geht weiter
Sie war eine der skurrileren Debatten der vergangenen Tage: jene um die Bundesgärten. Der Bund ließ die Gärten (etwa Schönbrunn und Volksgarten) schließen, die Wiener SPÖ drängte auf die Öffnung. Jetzt ist klar: Die Gärten sperren am 14. April, also nach dem Osterwochenende, wieder auf.
Damit könnte das Thema erledigt sein – ist es aber nicht. Nachdem der Bund die Öffnung verkündete, meldete sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) rasch zu Wort: Er will, dass die Gärten früher aufsperren.
In dem Streit ging es von Anfang an um Parteitaktik und ein Kräftemessen vor der Wien-Wahl. Dabei kam es auch zum Bruch zwischen den rot-grünen Partnern in der Stadtregierung: Die grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein versagte der SPÖ die Unterstützung, um ihren Kollegen im Bund nicht widersprechen zu müssen – und verärgerte Ludwig postwendend mit der Idee, Straßen für Pkw zu sperren. Der Bund leistete Hebein Schützenhilfe.
Am gestrigen Montag der vorerst letzte atmosphärische Tiefschlag: Die türkise Ministerin Elisabeth Köstinger verkündete die Gartenöffnung in einer Aussendung. Wohlweislich nicht gemeinsam mit Ludwig – sondern mit der gar nicht zuständigen grünen Vizebürgermeisterin.