Erfolg auch für die Bundes-Partei? SPÖ sieht Trendwende
Welche Signalwirkung hat das Ergebnis von Hans Peter Doskozils SPÖ für den Bund? Dieser Frage werden sich morgen die Leitartikel des Landes widmen.
Der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl sieht jedenfalls bereits eine "Trendwende für die SPÖ in ganz Österreich". Das Ergebnis heute habe gezeigt, dass für eine erfolgreiche SPÖ nicht die Frage entscheidend sei, mit wem man koaliere, sondern dass man sozialdemokratische Politik umsetze.
Für seine oberösterreichische Parteikollegin Birgit Gersthofer ist das Ergebnis ein Zeichen dafür, dass sich eine Politik lohne, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle. Mit dem Mindestlohn und der Pflege habe die SPÖ im Burgenland Themen angesprochen, die die Menschen bewegten. Das gute Ergebnis sei auch Rückenwind für die nächsten Landtagswahlen in Wien.
Rendi-Wagner will sich ein Beispiel nehmen
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat das burgenländische Wahlergebnis Sonntagabend als beispielgebend bezeichnet. Den Erfolg führte sie auf Themensetzung und die Einigkeit der Partei zurück. "Wir alle können uns ein Beispiel nehmen, wie die gesamte SPÖ Burgenland für ein gemeinsames Ziel gelaufen ist."
Hans Peter Doskozil und die burgenländische SPÖ hätten auf rote Kernthemen wie Mindestlohn, Kindergarten und Pflege gesetzt. Doskozil stehe "für eine Politik, die die Sorgen der Menschen ernst nimmt und ganz konkret Probleme löst wie zum Beispiel im Pflegebereich".
Kaiser sieht Erfolg für Bundes-SPÖ und Rendi-Wagner
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sieht im "beeindruckenden Erfolg" der SPÖ bei der Landtagswahl im Burgenland auch einen Erfolg für die Bundespartei und Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Dies gelte, auch wenn Hans Peter Doskozil im Wahlkampf eine "sehr eigenständige Linie" gefahren sei. "Wir haben in Kärnten und nun auch im Burgenland bewiesen: Die Sozialdemokratie kann Wahlen gewinnen."
Das Ergebnis wecke auch "große Hoffnungen" für die Wien-Wahl, meinte Kaiser, der den Sonntagnachmittag bei einer Faschingssitzung in Kärnten verbrachte, gegenüber der APA. Er hofft, dass die absolute Mehrheit im burgenländischen Landtag - wie von Hochrechnungen prognostiziert - halten werde. Sollte Doskozil doch einen Koalitionspartner brauchen, möchte Kaiser keine Empfehlungen abgeben, "Zurufe von außen" brauche die burgenländische SPÖ nicht.