Politik/Inland

Doppelpass: Südtiroler Separatisten bei Norbert Hofer

Auf die Schreibweise legt man Wert. "Süd-Tiroler Freiheit" heiße es, mit Bindestrich, nicht "Südtiroler Freiheit": Die kleine Partei, die im Bozener Landtag sitzt, ist ein großer Fan der Eigenständigkeit der nördlichsten Provinz Italiens, und das drückt man auch optisch aus. Seit Langem schon setzt sich die Bewegung für die Loslösung von Rom ein – und für mehr Nähe zu Österreich.

Dass eben diese "Süd-Tiroler Freiheit" nun von Donnerstag bis Sonntag in Wien weilt, sich da unter anderem mit FPÖ-Infrastrukturminister Norbert Hofer trifft, ist darum durchaus spannend: Im Gepäck hat die Partei nämlich einen Gesetzesentwurf, der eine "Diskussionsgrundlage für einen Doppelpass für Südtiroler" darstellen soll, wie Fraktionschef Sven Knoll zum KURIER sagt. Der Entwurf zweier Innsbrucker Juristen legt dar, wie eine doppelte Staatsbürgerschaft für Südtiroler möglich wäre.

Kurz trifft Südtirol-Chef

Den Wunsch danach hegt auch die FPÖ schon seit geraumer Zeit; allein: In der ÖVP gibt es durchaus Skepsis. Zum einen, weil dies auch anderen Doppelpass-Wünschen Tür und Tor öffnen könnte – etwa bei den Austro-Türken –, zum anderen, weil in Rom nicht gerade Begeisterung über die Idee herrscht: Man fürchtet, die Zuerkennung der doppelten Identität schüre separatistische Tendenzen. Und da in Südtirol im Herbst gewählt wird und die Separatisten im Aufwind sind, will man das Thema nicht überstrapazieren.

Gelegenheit, sich über die Doppelpässe zu unterhalten, wird ÖVP-Chef Sebastian Kurz am Samstag haben: Da ist nicht nur die "Süd-Tiroler Freiheit", sondern auch Landeshauptmann Arno Kompatscher von der VP-nahen SVP zu Gast beim Tiroler Ball in Wien. "Wir hoffen, dass es da zu Gesprächen kommen wird", sagt Knoll.