Blümel geht auf Distanz zu türkis-blauer Koalition
Die große Frage der Nationalratswahl ist, mit wem die ÖVP danach weiterregiert. Die FPÖ möchte unbedingt wieder Türkis-Blau, aber die ÖVP stellt eine Bedingung nach der anderen dafür auf. Gernot Blümel, ÖVP-Regierungskoordinator in der zerbrochenen Koalition, legte im Interview mit der Sonntags-Presse noch eine nach - und zeigte einige Distanz zur FPÖ.
"Im Nachhinein ist man immer g'scheiter. Im Vorhinein kann man in niemanden hineinschauen", ist seine Antwort auf die Frage, ob die Koalition mit der FPÖ ein Fehler war. Und verlangt dann, dass vor einer Fortsetzung der Zusammenarbeit "alles lückenlos aufgeklärt werden muss" rund um das Ibiza-Video.
Dass die FPÖ diesen Willen nicht gehabt habe, sei der Grund für die ÖVP gewesen, Türkis-Blau zu beenden. Und "diesen Willen vermisse ich nach wie vor", hält Blümel nicht nur dem zurückgetretenen "Herrn Strache", sondern auch dem FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl vor, sich nur "in eine Opferrolle hineinzumanövrieren".
Schon Mitte Juli ist Blümel in einem Interview mit dem KURIER auf Distanz zu Kickl gegangen. Er sagte damals: "Die FPÖ hat sich entschieden, den Weg nicht mit uns, sondern mit Kickl zu gehen - gegen uns. Wenn dieser Weg weiter verfolgt wird, ist völlig wurscht, auf welchem Sessel Kickl sitzt, das geht sich dann einfach nicht aus."