Politik/Inland

Der Fahrplan zur Hofburg

Für vier der sechs Bewerber ist am Sonntag Schluss. Mit dem Wahlkampf – und der Hoffnung, Heinz Fischer politisch beerben zu können. Der Kandidat oder die Kandidatin mit den meisten und zweitmeisten Stimmen wird es in die Stichwahl schaffen. Und so steht erst am 22. Mai fest, wer in den kommenden sechs Jahren in der Wiener Hofburg logiert. Erst ein Mal, 1951, gab es sechs Anwärter für das Präsidentenamt.


KURIERat berichtet live aus den Wahlkampfzentralen kurier.at/wahl

Sechs zur Wahl

Knapp 6,4 Millionen Bürger sind wahlberechtigt, davon 3,3 Millionen Frauen. Im Angebot für alle: Rudolf Hundstorfer (SPÖ), Andreas Khol (ÖVP), Norbert Hofer (FPÖ), der Grüne Alexander Van der Bellen, Ex-Richterin Irmgard Griss und Baumeister Richard Lugner, der sich als Einziger zum zweiten Mal für die Funktion des Staatsoberhaupts bewirbt.

Die Wahllokale öffnen um 7 Uhr. Die ersten, etwa in Vorarlberg, schließen schon um 11 Uhr; die letzten, darunter alle in Wien, um 17 Uhr.

Die erste ORF-Hochrechnung vom SORA-Institut gibt es um 17 Uhr. "Weil die Städte noch nicht dabei sind, gibt es bei dieser Hochrechnung eine Schwankungsbreite von plus/minus zwei Prozentpunkten", erklärte Christoph Hofinger vom SORA-Institut in der ZiB2. "Also selbst wenn es einen Abstand von vier Prozent zwischen zwei Kandidaten gibt, kann sich die Reihenfolge noch drehen."

Wegen der vielen Briefwähler – es sind 641.975 (und damit etwas weniger als bei der Nationalratswahl 2013 mit 668.810 Wahlkarten) – könnte möglich sein, dass erst am Montag klar ist, wer in die Stichwahl kommt.

Die Wahlkarten müssen bis spätestens Sonntag, 17 Uhr, bei der Bezirkswahlbehörde sein. Ausgezählt werden diese Stimmen eben erst am Tag nach der Wahl. Sie sind also noch nicht im Gesamtergebnis enthalten, das der neue Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Wahlabend um 19.30 Uhr präsentieren wird.

Bei den bisher zwölf Volkswahlen seit 1951 hatten sich immer fast 80 Prozent der Wähler für die Bewerber von Roten und Schwarzen entschieden. Die bis dato sieben Bundespräsidenten gehörten entweder der SPÖ oder der ÖVP an – oder waren von einer dieser beiden Parteien ins Rennen geschickt worden.

Dreikampf

Das scheint diesmal anders zu sein. Der Wettlauf um Platz 1 und 2 wird bis zur letzten ausgezählten Stimme ein Dreikampf zwischen Alexander Van der Bellen, Norbert Hofer und Irmgard Griss werden, prognostizieren die Wahlforscher unisono. Hofinger: "Einer der drei weit vorne, die anderen beiden ganz knapp, oder alle drei sehr knapp – oder von Anfang an eine eindeutige Reihenfolge, da müssen wir uns auf eine große Bandbreite einstellen."

Ab acht Uhr wird der KURIER für Sie am Wahltag wie gewohnt online berichten. Auf www.kurier.at, auf Twitter und Facebook werden Stimmungsberichte und Analysen aus den Wahlkampfzentralen laufend aktualisiert. Ab 17 Uhr können Sie auf der Webseite die Hochrechnungen in Ruhe studieren, es folgen die ersten Wahlergebnisse aus den Bundesländern. Und gegen 19.30 Uhr gibt es das Gesamtergebnis (noch ohne die 641.975 Wahlkarten).

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtet auf ORF2 ab 16.30 Uhr in Sondersendungen, im Radio gibt es Sonderjournale. Nach der ersten Hochrechnung um 17 Uhr diskutieren die Klubobleute der Parlamentsparteien um 17.40 Uhr auf ORF 2.

Die Zeit im Bild um 19.30 Uhr wird verlängert – und um 21.50 Uhr wird eine Spezialausgabe der ZiB2 gesendet. Zu Ende geht der ORF-Wahltag mit der Diskussionssendung Im Zentrum.

Puls4 setzt vor allem auf Interaktivität. Ab 16.50 Uhr lädt der Privatsender zum Wahlschauen mit Puls 4. Per Internet sollen die Zuseher mit den Studiogästen – rund 40 Meinungsmacher, Politiker, Journalisten und Social-Media-Experten – mitdebattieren. Die Sendung dauert bis 20.15 Uhr.

ATV steigt um 16.45 Uhr in die Berichterstattung ein. Ab 17.30 Uhr diskutieren Journalisten über die Hochrechnungen, um 18.20 Uhr sind die Klubchefs an der Reihe, um 19 Uhr die Wahlkampfmanager, um 19.45 Uhr die Spitzenkandidaten.

Servus TV sendet um 16 Uhr ein halbstündiges Interview mit Bundespräsident Heinz Fischer. Ab 16.30 Uhr ist Countdown zur Hochrechnung. Um 19.20 Uhr und um 20.05 gibt es das Servus Journal mit einem Schwerpunkt zur Hofburg-Wahl.