Politik/Inland

"Gut, dass sich ÖVP zur Ganztagsschule bekennt"

Sechs Bildungs-Punkte haben SPÖ und ÖVP bei der Regierungsklausur in Schladming fixiert. Diese Vorhaben sollen nun von einer Reform-Kommission umgesetzt werden. In dem Gremium soll auch definiert werden, wie die Schule "in fünf, zehn oder 15 Jahren" aussehen soll, heißt es im Bildungsministerium.

Über die Gesamtschule steht im Koalitionspapier nichts. Hat die SPÖ das Ziel aufgegeben? "Aufgeben tut man einen Brief. Irgendwann werden wir auch wieder über die Zehn- bis 14-Jährigen reden", sagte Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek im ORF-Radio. Der Grüne Bildungssprecher sieht darin "eine Bankrotterklärung" der roten Bildungspolitik.

Ideologischer Kampf

Andreas Salcher, einer der Berater von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner in Sachen Bildung, findet es hingegen gut, "dass der ideologische Kampf" um die Gesamtschule beiseite geschoben wurde – "damit kommt es zu einer Versachlichung der Debatte". Die in Schladming vereinbarten Vorhaben findet Salcher gut, zumal sich diese mit seinen Vorschlägen weitgehend decken. "Die Regierung wird allerdings daran gemessen werden, ob sie das auch umsetzt."

Angekündigt wurde in Schladming, dass Kindergärten und Volksschulen besser kooperieren sollen, um Kindern den Übergang in die Schule zu erleichtern. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Frühförderung. Kinder mit sprachlichen Defiziten sollen zu Intensivkursen verpflichtet werden. Die Schulautonomie soll ausgebaut werden: Stunden blocken, Pausen flexibler gestalten.

Zudem sollen Direktoren bei der Personalauswahl mitbestimmen können. Und: Bis 2018/’19 soll jedes dritte Kind einen Platz in einer Ganztagsschule bekommen. Salcher lobt das: "Es ist gut, dass sich die ÖVP zum Ausbau der Ganztagsschule bekennt."