DSK: Ein Paar geht zum Gegenangriff über
Von Susanne Bobek
Das Ehepaar schlägt zurück und bedroht die Medien, die kolportieren, dass Anne Sinclair sich von ihrem Mann nach 20 Ehejahren trennen möchte und sogar an Scheidung denkt. Am Montag zeigte sich das Paar in Paris. Die Journalistin Sinclair war aus Marrakesch angereist, nachdem Zeitungen über ihren einsamen, kranken Mann, der keine Freunde mehr hätte, berichteten.
Mittlerweile arbeiten schon drei Pariser Anwälte daran, den Ruf des ehemaligen Chefs des Weltwährungsfonds wieder herzustellen. In einem Interview erklärte der auf Medienrecht spezialisierte Richard Malka: "Die Ermittlungen der Justiz sind eine Sache, wenn die Journalisten eine Art Inquisition betreiben, dann ist das eine andere. Im Namen von DSK und Anne Sinclair rufe ich zu Ruhe und Verantwortung auf." Die Anwälte beklagen den "verabscheuungswürdigen Voyeurismus".
Dominique Strauss-Kahn soll noch diese Woche in Lille aussagen. Die Polizei hatte im Zuge eines Prostituierten-Skandals um das Hotel Carlton ein Handy des ehemals mächtigen Bankers und Wirtschaftsprofessors beschlagnahmt. Die darauf gespeicherten SMS lösen in der Presse Entzücken aus. So soll er, wie berichtet, im Mai 2009 an einen Unternehmer geschrieben haben: "Ich nehme eine Kleine mit in die Nachtclubs von Wien am Donnerstag, 14. Mai. Willst du mit einem Fräulein kommen?" Pikant daran ist weniger der Seitensprung, sondern, dass der Unternehmer nachweislich für die Sex-Partys quer durch Europa und in Washington und New York bezahlt haben soll. Ein Mitarbeiter der Baufirma Eiffage soll Reisen zu DSK nach Washington im Wert von 3000 bis 4000 Euro als Firmenausgaben abgerechnet haben. Das Unternehmen hat deshalb Anzeige erstattet.
Laut Le Parisien hätte Anne Sinclair nach den Enthüllungen über den Sex-Skandal in Lille die gemeinsamen Konten gesperrt. Die Enkelin eines altösterreichischen Kunsthändlers ist sehr vermögend. Mehrere Medien melden, die Journalistin schreibe an einem Buch über die Affäre, auch ihr Mann will seine Version der Geschichte bald vorlegen.