Politik/Ausland

Der Weltpolizist greift wieder ein

Vor mehr als elf Jahren ordnete der damalige US-Präsident George W. Bush den Einmarsch in den Irak an, um Machthaber Saddam Hussein zu stürzen. Die umstrittene Entscheidung kettet beide Staaten bis heute aneinander. Mit der Blitzoffensive der ISIS-Jihadisten sehen sich die USA erneut zum Eingreifen gezwungen.

2003: Militäreinsatz beginnt

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20. März Der US-Militäreinsatz gegen den Irak beginnt. Die Bush-Regierung begründet den Krieg mit Massenvernichtungswaffen, die Saddam Hussein besitzen soll. Später muss sie zugeben, keine solche Waffen gefunden zu haben.

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9. April Die US-Truppen stehen in Bagdad, die irakische Führung ist gestürzt. Wenige Wochen später erklärt Bush die Kämpfe im Irak für beendet. Die meisten der fast 4500 US-Soldaten, die im Irak ihr Leben lassen, werden aber nach dem offiziellen Kriegsende sterben.

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13. Dezember Saddam Hussein wird in einem Versteck nahe seiner Heimatstadt Tikrit gefasst.

2004: Bilder aus Abu Ghraib

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28. April Bilder von irakischen Gefangenen aus dem Gefängnis Abu Ghraib werden veröffentlicht, auf denen US-Soldaten die Iraker erniedrigen und misshandeln.

2006: Al-Kaida & Saddam Hussein

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7. Juni Die US-Armee tötet den Chef des Terrornetzwerks Al-Kaida im Irak, Abu Moussab al-Zarkawi.

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5. November: Saddam Hussein wird von der irakischen Justiz zum Tode verurteilt. Das Urteil wird Ende des Jahres durch Erhängen vollstreckt.

2007: 170.000 Soldaten im Irak

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10. Jänner Angesichts der anhaltenden Gewalt im Land kündigt die US-Regierung eine Aufstockung der US-Truppen um 30.000 Soldaten an. Im Laufe des Jahres erreicht die US-Truppenpräsenz im Irak mit mehr als 170.000 Soldaten ihren Höchststand.

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27. November Das irakische Parlament stimmt einer Vereinbarung zwischen Washington und Bagdad über den Abzug der US-Truppen zu. Der letzte US-Soldat soll das Land Ende 2011 verlassen.

2009: Green Zone

1. Jänner Nach mehreren Provinzen übernehmen die irakischen Sicherheitskräfte auch die Verantwortung für die "Grüne Zone" in Bagdad, das Regierungs- und Botschaftsviertel. Ein halbes Jahr später ziehen sich die US-Truppen aus den Städten zurück.

2010: US-Kampfbrigade verlässt den Irak

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19. August Die letzte US-Kampfbrigade verlässt den Irak über die Grenze zu Kuwait. Der Kampfeinsatz "Operation Iraqi Freedom" wird im September durch die Mission "Operation New Dawn" ("Neubeginn") ersetzt. Der neue Fokus liegt auf der Unterstützung irakischer Sicherheitskräfte.

2011: Abzug der US-Soldaten

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3. August Die irakische Führung (irakischer Ministerpräsident al-Maliki, li.) erklärt sich zu Verhandlungen über einen Verbleib von US-Truppen (hier US-Admiral Mike Mullen, re.) auch nach Ende 2011 bereit. Bagdad weigert sich dann aber, den US-Soldaten Schutz vor Strafverfolgung zu gewähren.

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21. Oktober Nach dem Scheitern der Verhandlungen kündigt US-Präsident Barack Obama den Abzug der verbleibenden Truppen bis Jahresende an.

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18. Dezember Der Konvoi mit den letzten US-Soldaten verlässt den Irak in Richtung Kuwait.

2014: "Gezielte Militäraktionen" im Irak

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4. Jänner Kämpfer der Extremistengruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) nehmen Falludscha ein und bringen Teile von Ramadi unter ihre Kontrolle.

27. Jänner Das Pentagon informiert den Kongress über den geplanten Verkauf von Apache-Kampfhubschraubern an den Irak. Außerdem wollen die USA F-16-Kampfjets und Hellfire-Raketen an Bagdad liefern. Anfang März sind Medienberichten zufolge US-Elitesoldaten nach Jordanien verlegt worden, um dort irakische Einheiten im Anti-Terror-Kampf auszubilden.

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13. Juni Angesichts des Vormarsches der ISIS-Kämpfer auf Bagdad kündigt Obama die Prüfung "einer Reihe von Optionen" an. Den Einsatz von Bodentruppen schließt der Präsident aus, die Möglichkeit von Drohnenangriffen hält er sich offen.

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14. Juni Das Pentagon kündigt die Entsendung des Flugzeugträgers "USS George H.W. Bush" in den Golf an.

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19. Juni Die USA sind Obama zufolge bereit, "gezielte und präzise Militäraktionen" im Irak auszuführen. "Bis zu 300" US-Soldaten sollen die irakische Armee zudem als Berater im Kampf gegen die Dschihadisten unterstützen.