Obama: "Schicksal der Welt liegt in euren Händen"
Angesichts des Aufstiegs des Rechtspopulisten Donald Trump in den Wahlumfragen hat US-Präsident Barack Obama der Nation ins Gewissen geredet. "Das Schicksal der Republik liegt in euren Händen", sagte Obama am Mittwoch (Ortszeit) bei einem Wahlkampfauftritt für die Demokratin Hillary Clinton in Chapel Hill.
"Das Schicksal der Welt steht am Abgrund." Es liege nun an den Wählern in den USA, die Entwicklung "in die richtige Richtung zu treiben".
Der scheidende Präsident bezeichnete den Republikaner Trump auf der Wahlveranstaltung in North Carolina als "beispiellos unqualifiziert" für die Übernahme des Präsidentenamts. Bei der Wahl stehe "unsere Demokratie zur Abstimmung", sagte Obama. Ebenfalls zur Abstimmung stünden der Anstand, die Gerechtigkeit und der Fortschritt in den USA. Obama rief seine Anhänger eindringlich zur Stimmabgabe auf, weil es in einer knappen Wahl auf jede Stimme ankomme.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Knapp eine Woche vor der Wahl ist das Rennen so eng geworden, dass sich plötzlich keiner mehr festlegen will. Das Portal RealClearPolitics erklärte nun auch wieder die Staaten Pennsylvania und Virginia als offen - in Virginia hatten beide Seiten schon den Wahlkampf heruntergefahren. Auch Colorado, lange Zeit eine Bank für Clinton, ist plötzlich wieder im Spiel, dort liegt sie nur noch drei Punkte vorn. Trump konnte in Nevada und Arizona davonziehen, auch im großen Ohio. In Florida sieht es für Clinton wieder ein bisschen besser aus, letzte Umfragen sahen sie dort hauchdünn in Front.
Demokraten bieten alles auf
Die Umfragen zeigen, es kann für Clinton noch schiefgehen. Deshalb schickt ihre Wahlkampfzentrale neben der Kandidatin selbst die „Big Boys“ in die umkämpften Staaten: Präsident Barack Obama, Ex-Kontrahent Bernie Sanders, Vize Tim Kaine, Ehemann Bill. Alle greifen Trump frontal an. Das Clinton-Lager muss jetzt etwas tun.
Trump gibt sich ruhig
Donald Trump ist währenddessen überraschend ruhig. Er kostet es aus, dass sich die Umfragen zuletzt immer mehr in seine Richtung bewegten. Seine gewiefte Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway schärft ihm ein: Jetzt bloß nicht die Aufmerksamkeit wieder auf eigene Schwächen lenken. Trump tourt durch die Swing States, er braucht neben Florida und Ohio auch North Carolina und noch einen weiteren großen, eigentlich Clinton zuneigenden Staat.