Türkei will die Angriffe auf syrische Kurden fortsetzen
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat eine Fortsetzung der Militäraktionen gegen Kurden im Norden Syriens angekündigt. In einem Telefongespräch mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel habe Davutoglu am Sonntag gesagt, die Sicherheitskräfte des Landes würden auch weiterhin auf Angriffe der kurdischen YPG-Miliz reagieren, hieß es aus dem Büro des Premierministers.
Russen kämpfen mit syrischen Kurden
Die USA hatten die Türkei zuvor aufgefordert, ihre Angriffe auf syrisches Gebiet einzustellen. Die türkische Armee hatte in den vergangenen zwei Tagen Ziele bei Asas im Norden Syriens beschossen. Dort hatten kurdische Kämpfer mit Unterstützung russischer Kampfflugzeuge einen Militärflughafen von den gegen Präsident Bashar al-Assad kämpfenden Rebellen erobert. Die Türkei verlangt, dass sich die kurdischen Kämpfer von dort zurückziehen.
Weiter verschärfen könnte sich der Syrien-Konflikt durch die Entsendung von türkischen und saudi-arabischen Bodentruppen. In den kommenden Tagen würden Militärexperten die Einzelheiten des Einsatzes festlegen, sagte der saudi-arabische Brigadegeneral Ahmed al-Assiri. Zudem habe Riad Kampfflugzeuge in die Türkei verlegt, um die Angriffe auf die IS-Miliz in Syrien zu verstärken.
Wackelige Waffenruhe
Trotz der Einigung auf eine Feuerpause in Syrien scheint ein Ende der Kampfhandlungen in dem Bürgerkriegsland weiterhin ungewiss. Während der Westen Russland am Wochenende eindringlich aufforderte, die Luftangriffe auf moderate Rebellen einzustellen, äußerte die syrische Opposition Zweifel an der Vereinbarung von München. Russland müsse aufhören, die moderaten Rebellen zu bombardieren, forderten die USA, Großbritannien und Frankreich bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Syrien stehe vor einem "Wendepunkt", sagte US-Außenminister John Kerry.
Die Syrien-Kontaktgruppe hatte sich in der Nacht auf Freitag in München auf eine Feuerpause in dem Bürgerkriegsland verständigt, die binnen einer Woche in Kraft treten soll. Der Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) und andere radikale Gruppen soll aber fortgesetzt werden.