Türkei: US-Militärchef führte versöhnliche Gespräche
US-Generalstabschef Joseph Dunford hat sich in Ankara mit dem türkischen Premierminister Binali Yildirim und mit Armeechef Hulusi Akar getroffen. Sie führten laut US-Medien am Montag versöhnliche Gespräche, nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einem US-General vorgeworfen hatte, sich auf die Seite der gescheiterten Putschisten gestellt zu haben.
Dunford habe den Putschversuch von Mitte Juli scharf verurteilt, meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Yildirim habe bekräftigt, dass die Türkei die Auslieferung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen, den Erdogan für den Putschversuch verantwortlich macht, erwarte.
Zusammenarbeit "verdammt viel besser"
Dunford besuchte den Berichten zufolge das schwer beschädigte Parlamentsgebäude in Ankara und traf sich auch mit Parlamentspräsident Ismail Kahraman. Der Ton bei allen drei Treffen sei sehr positiv gewesen, zitierte die New York Times Dunford. „Eine Sache, die mir sehr klar war, ist dass sie wie ich glauben, dass eine Zusammenarbeit zwischen der Türkei und den Vereinigten Staaten gegen den "IS" verdammt viel besser ist, als wenn wir nicht zusammenarbeiteten.“
Dunford war laut Washington Post der hochrangigste US-Offizielle, der die Türkei bisher nach dem Putschversuch besuchte. Er war demnach am Sonntag auf dem Nato-Luftwaffenstützpunkt Incirlik angekommen. Die USA fliegen von Incirlik aus Luftangriffe gegen die Terrormiliz "IS". Die Stromversorgung war dort nach dem Putschversuch für einige Tage unterbrochen.