Politik/Ausland

Abwehrraketen an Grenze zu Syrien

Die Türkei hat sich nach den Worten ihres Außenministers Ahmet Davutoglu mit Deutschland, den Niederlanden und den USA auf die Stationierung von Patriot-Luftabwehrsystemen zum Schutz vor möglichen Angriffen aus Syrien geeinigt. Davutoglu sagte am Dienstag vor Journalisten in Istanbul, die Verhandlungen in der NATO über die Stationierung seien in der "letzten Phase". Es gebe bereits eine Einigung mit jenen NATO-Nationen, die über die erforderlichen Patriot-Systeme verfügten.

Das sind neben den USA, Deutschland und die Niederlande. Die noch anstehenden Gespräche würden nicht mehr lange dauern, sagte der türkische Außenminister. Die Raketenabwehrsysteme seien "vor allem" defensiv. Es gehe um den vorsorglichen Schutz der Türkei und ihrer Bürger. Zu möglichen Stationierungsorten äußerte er sich nicht.

Vor Davutoglu hatte bereits Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan einen baldigen offiziellen Antrag der Türkei bei der NATO angekündigt. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte der Türkei am Montag die Unterstützung des Bündnisses zugesichert.

Das türkische Grenzgebiet wurde bereits mehrfach aus Syrien heraus beschossen, wo sich Regierungstruppen und Aufständische seit mehr als anderthalb Jahren bekämpfen. In der NATO verfügen neben Deutschland nur die USA und die Niederlande über Patriot-Raketen des modernsten Typs PAC-3, mit denen feindliche Raketen und Flugzeuge abgewehrt werden können.