Trump über dänische Absage: "So spricht man nicht mit den USA"
US-Präsident Donald Trump hat beleidigt und wehleidig auf die dänische Absage für seinen Wunsch nach einem Kauf Grönlands reagiert. Er sprach von einer respektlosen Reaktion. "So spricht man nicht mit den Vereinigten Staaten - zumindest unter mir", sagte Trump am Mittwoch vor Reportern im Weißen Haus.
Der Präsident kritisierte mehrfach, dass Ministerpräsidentin Mette Frederiksen seinen Vorschlag, Grönland zu kaufen, als "absurd" bezeichnet hatte. Trump nannte diese Äußerung "böse" und "unangemessen".
Trump wollte eigentlich am 2. und 3. September zum Staatsbesuch in Dänemark sein. Der US-Präsident begründete seine Absage am Dienstag auf Twitter damit, dass Frederiksen nicht über einen Verkauf Grönlands an die USA reden wolle. Auch das Königshaus zeigte sich von der Absage überrascht. Andere prominente Dänen äußerten sich empört.
Trump verteidigte seinen Vorstoß am Mittwoch. Er betonte, bereits Präsident Harry Truman, der von 1945 bis 1953 regierte, habe einen Kauf Grönlands vorgeschlagen. Trump hatte den Besuch in Kopenhagen am Dienstag auf unbestimmte Zeit verschoben.
Frederiksen hatte die von Trump losgetretene Diskussion am Sonntag im dänischen Sender DR als "absurd" bezeichnet. Am Mittwoch sagte sie, sie habe Trumps Absage mit "Bedauern und Überraschung" aufgenommen. Grönlands Regierung hatte bereits am Freitag mitgeteilt: "Selbstverständlich steht Grönland nicht zum Verkauf." Grönland mit seinen rund 56.000 Einwohnern gehört zwar zum dänischen Königreich, ist aber autonom.
US-Außenminister sprach nach Absage mit Dänemark
US-Außenminister Mike Pompeo und hat nach der Absage mit seinem dänischen Amtskollegen Jeppe Kofod telefoniert. Dabei habe Pompeo die Zusammenarbeit mit Dänemark betont, sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums am Mittwoch. Zudem sei es um eine verbesserte Zusammenarbeit der USA mit Dänemark - einschließlich Grönland - in der Arktis gegangen.
Kofod bezeichnete das Telefonat als "offen, freundlich und konstruktiv", die starken Verbindungen zwischen Dänemark und den USA seien dabei bestätigt worden seien, so Kofod via Twitter. Man bleibe bei allen Themen mit beiderseitigem Interesse in Kontakt, betonte der Sozialdemokrat.