Tote bei Luftangriff auf Krankenhaus in Syrien
Bei einem Luftangriff im Nordwesten Syriens ist ein von Ärzte ohne Grenzen (MSF) unterstütztes Krankenhaus nach Angaben der Hilfsorganisation zerstört worden. Die Einrichtung sei Montagfrüh in der Provinz Idlib bei Bombardements getroffen worden, teilte MSF mit. Das Krankenhaus sei zweimal im Abstand von wenigen Minuten beschossen worden. Mindestens acht Mitarbeiter würden vermisst.
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von mindestens neun Toten bei der Attacke auf das Spital im Ort Hadiyeh nahe Maaret al-Numan. Sie geht davon aus, dass die Luftschläge von russischen Kampfjets ausgeführt wurden. Die Zahl der Toten könne steigen, da noch Opfer unter den Trümmern vermutet würden. Von russischer Seite gab es zu dem Vorfall zunächst keine Angaben.
150 Krankenhäuser in Syrien
MSF-Syrien-Chef Massimiliano Rebaudengo verurteilte die Attacke als "gezielten Angriff" auf eine medizinische Einrichtung. Durch die Zerstörung des Krankenhauses seien etwa 40.000 Bewohner der Region von medizinischer Versorgung abgeschnitten, sagte er Nachrichtenagentur AFP.
Insgesamt unterstützt MSF in Syrien mehr als 150 Krankenhäuser. Seit Jahresbeginn wurden fünf davon bei Angriffen beschädigt.
Kämpfe in Syrien
Trotz Beschusses durch die türkische Armee sind kurdische Kämpfer nach Angaben von Aktivisten weiter auf die umkämpfte Stadt Aleppo im Norden Syriens vorgerückt. Kurden und von der Türkei aus der Luft unterstützte Islamisten kämpften um die Ortschaft Tal Rifaat nahe Aleppo, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mit.
Seit Sonntag seien mindestens 26 Islamisten getötet worden. Tal Rifaat ist eine von drei Hochburgen islamistischer Rebellen in der Nähe von Aleppo. Im Jahr 2012 wurde der Ort der Kontrolle syrischer Regierungstruppen entrissen. Der Beobachtungsstelle zufolge bombardierten türkische Kampfjets am Montag weiter eine Straße westlich von Tal Rifaat, um die Kurden am Vorrücken zu hindern. Zudem überquerten demnach am Sonntag etwa 350 islamistische Kämpfer zur Verstärkung die türkisch-syrische Grenze.
Die Türkei hatte am Sonntag erklärt, die Angriffe auf kurdische Stellungen in Nordsyrien fortsetzen zu wollen. Ankara befürchtet ein weiteres Erstarken der Kurden in Syrien und letztlich die Ausrufung eines autonomen Kurdenstaats an der türkischen Grenze. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten im Bürgerkriegsland Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.