Tödlicher Corona-Flächenbrand in Altenheim
Von Michael Horowitz
Experten warnten schon lange davon, in dem Altenheim St. Nikolaus in der deutschen Stadt Würzburg wurde der Albtraum zur Realität. Das Corona-Virus schlug dort mit unfassbarer Brutalität zu. Schon neun Bewohner starben in der Einrichtung in den vergangenen zehn Tagen.
Fridolin H. war der Erste. Der ehemalige Binnenschiffer verstarb bereits am 12. März. Wie so viele andere Opfer hatte der 83-Jährige eine schwere Vorerkrankung - und keine Chance.
Auch viele Pfleger infiziert
Und das Virus breitet sich in dem Heim weiter wie ein Flächenbrand aus. Von den insgesamt 160 Insassen liegen derzeit sieben Menschen mit schweren Symptomen der Krankheit in Würzburger Kliniken, zehn weitere Infizierte werden isoliert in ihren Heimzimmern versorgt. Auch 23 Pflegekräfte wurden positiv getestet, 50 Pfleger beziehungsweise Pflegerinnen sind in häuslicher Quarantäne.
Besuchsverbot in Österreich
Gerade ältere Menschen zumal mit Vorerkrankungen haben dem Corona-Virus wenig bis nichts entgegenzusetzen. Oft endet der Krankheitsverlauf tödlich. Deswegen gibt es in Österreich bereits seit Tagen ein Besuchsverbot in Seniorenheimen.
Für Fridolin H. kam diese Maßnahme zu spät. Seine Tochter Tanja G. weiß jetzt nicht einmal was mit den paar Habseligkeiten ihres verstorbenen Vaters passieren soll: "Das Gesundheitsamt hat mit nur mitgeteilt, dass die Kleidung unter Schutzmaßnahmen zu verpacken und in den Restmüll zu werfen sei", sagte sie der "Bildzeitung". Das Begräbnis soll unter großen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden.