Tausende kehren aus Griechenland in ihre Heimatländer zurück
Knapp 10.000 Migranten sind seit Jahresbeginn freiwillig aus Griechenland in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Dies teilte die griechische Polizei am Freitag in Athen mit. Allein im September seien es 966 Menschen gewesen. Sie seien vor allem nach Albanien, in den Irak und nach Pakistan zurückgekehrt.
Die Rückführungen finden in enger Kooperation mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) statt. Die IOM bietet den Migranten eine Rückreise unter dem Schutz der Sicherheitsbehörden. Bevor die Flüchtlinge ins Flugzeug steigen, bekommen sie zudem zwischen 500 Euro und 1500 Euro Starthilfe für das Leben in ihren Heimatstaaten.
Mehr Ankünfte als 2017
Seit Jahresbeginn haben nach Angaben des UNO-Flüchtlings-Hochkommissariats (UNHCR) allerdings auch deutlich mehr Migranten aus der Türkei zu den griechischen Inseln in der Ostägäis übergesetzt. Bis Ende September seien 23.419 Menschen angekommen, das sind 17 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2017e. Die Tendenz sei steigend.
2017 kamen allein über den türkisch-griechischen Grenzfluss Evros 5500 Migranten. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres seien es rund 12.000 gewesen, sagte der griechische Migrationsminister Dimitris Vitsas im Parlament. Er kündigte an, dass Athen noch mehr Menschen zum Festland bringen will.
Viele auf Festland gebracht
Die griechischen Registrierlager auf den Inseln der Ostägäis sind weiterhin überfüllt. In den sogenannten Hotspots und anderen Lagern harren zurzeit rund 18.600 Menschen aus. Die Regierung in Athen versucht seit zwei Wochen, die Lage zu entschärfen. In den vergangenen zehn Tagen seien mehr als 2000 Flüchtlinge und andere Migranten zum Festland gebracht worden, hieß es aus Kreisen der Küstenwache.
Zur Einordnung des "Migranten"-Begriffs: Migranten sind nach der Definition der Internationalen Organisation für Migration (IOM) alle Menschen, die ihren Wohnort verlassen - egal aus welchen Gründen, wie lange oder ob freiwillig oder unfreiwillig. Flüchtlinge dagegen suchen Schutz vor Krieg oder vor drohender Verfolgung, etwa wegen ihrer Religion, Nationalität oder politischen Überzeugungen. Damit sind Flüchtlinge auch Migranten.