Politik/Ausland

Syrien: Kurden und ihre Verbündeten unterbrechen Kampf gegen IS

Angesichts der türkischen Offensive in Nordsyrien haben die kurdischen Milizen und ihre Verbündeten ihre Kampfeinsätze gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vollständig ausgesetzt.

"Wir haben all unsere Aktivitäten gegen den IS eingefroren", sagte Maslum Abdi, Chef des Rebellenbündnisses SDF, in dem sich kurdische Kämpfer mit arabischen Milizen zusammengeschlossen haben, am Mittwoch dem kurdischen Fernsehsender Ronahi. Die Türkei hatte trotz internationaler Warnungen vor einer Woche ihre Offensive gestartet.

UN-Sicherheitsrat warnt wegen gefangener IS-Kämpfer

Unterdessen hat der UN-Sicherheitsrat angesichts der türkischen Angriffe vor der "Ausbreitung" dschihadistischer Gefangener in der Region gewarnt. Wie es in Erklärung am Mittwoch hieß, äußerten die Mitglieder des Sicherheitsrats "große Besorgnis über das Risiko der Ausbreitung von Terroristen", unter ihnen Kämpfer des IS. Ein Ende des türkischen Militäreinsatzes forderte das UN-Gremium jedoch nicht.

Alle 15 Mitglieder des Sicherheitsrats, darunter auch Russland, einer der Hauptakteure in dem Konflikt, äußerten sich "sehr besorgt über eine weitere Verschlechterung der humanitären Lage" in Nordsyrien. Alle seien sich außerdem einig über die Gefahr einer Neugruppierung des IS, sagte ein Diplomat nach dem Treffen.

Trump: PKK "hart wie oder härter als der IS"

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwochabend seinerseits für internationale Aufregung gesorgt, weil er die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als eine wahrscheinlich größere terroristische Bedrohung als den IS bezeichnet hatte.

"Die PKK, die - wie Sie wissen - Teil der Kurden ist, ist vermutlich in vielerlei Hinsicht schlimmer beim Terror und eine größere terroristische Gefahr als der IS", sagte Trump bei einer Pressekonferenz mit dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella im Weißen Haus. Selbst der IS "respektiere" PKK-Kämpfer. "Wissen Sie, warum? Weil sie ebenso hart oder härter als der IS sind."

Zugleich drohte Trump der Türkei eine Verschärfung der bisherigen US-Sanktionen an.