Politik/Ausland

Trumps Sohn traf pro-russische Politikerin aus Syrien

Im Übergangsteam des designierten US-Präsidenten Donald Trump wird die Familie fix eingesetzt. Beobachter sehen Trumps Einbeziehung seiner Kinder und deren Angetrauten sehr kritisch. Vor allem weil sie eng mit seinen wirtschaftlichen Unternehmungen verstrickt sind. Ivanka Trump traf gemeinsam mit ihrem Vater den japanischen Premier, Jared Kushner ging mit Barack Obamas Stabschef vor dem Weißen Haus spazieren und Donald Trump Jr. traf im Oktober eine syrische Politikerin im Pariser Hotel Ritz.

Von der Reise nach Paris berichtet nun der britische Guardian. Dort soll Trumps ältester Sohn Randa Kassis getroffen haben. Heikles Detail: Kassis, syrische Politikerin und verheiratet mit einem französischen Geschäftsmann, unterstützt den Einsatz Russlands im Syrien-Konflikt. "Russland hat interveniert, um Syrien zu retten", hat Kassis erst kürzlich im TV-Sender al-Jazeera gesagt. Sie vertritt eine Gruppe, die Moskau als "patriotische Opposition" bezeichnet. Sie soll außerdem gut mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow bekannt sein. Rebellen sehen sie nicht nur deshalb als Unterstützerin des Regimes um Machthaber Bashar al-Assad und nicht als Teil der Opposition. Donald Trump selbst hatte im US-Wahlkampf wiederholt bessere Beziehungen zu Russland angekündigt. Erst kürzlich hat sich Trump außerdem im Gespräch mit der New York Times für eine Wiederannäherung an Russland ausgesprochen. Das Treffen seines Sohnes in Paris lässt Vermutungen zu, dass es eine Annäherung im Syrien-Konflikt geben könnte.

Kassis und die Opposition

Der abtrünnige ehemalige syrische Diplomat, Bassam Barabandi, sagt dem Guardian, dass Kassis keinerlei Unterstützung der syrischen Opposition genießt: "Es ist wirklich nur sie und eine Gruppe ihrer Freunde. Niemand sonst sieht sie als Oppositionelle an außer dem Regime."

Auf Facebook äußerte sich Kassis positiv zu dem Treffen mit Trumps Sohn. "Syriens Opposition ist hoffnungsvoll, dass der politische Prozess vorankommt, und Russland und die USA zu einem Abkommen im Syrien-Konflikt finden werden aufgrund des Wahlsiegs von Trump. Diese Hoffnungen und mein Glaube daran sind das Resultat meines persönlichen Treffens mit Donald Trump Jr. in Paris im Oktober."

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat sich zum Thanksgiving-Fest mit einem Aufruf zur Einigkeit an das amerikanische Volk gewandt. Die in einem erbitterten Wahlkampf aufgerissenen Wunden müssten langsam heilen, sagte Trump in einer Videobotschaft. "Wir haben jetzt die Gelegenheit, Geschichte zu schreiben und echten Wandel nach Washington zu bringen", sagte Trump.

"Ich bete, dass wir an diesem Thanksgiving-Tag beginnen, unsere Gräben zu schließen und als eine Nation nach vorne zu blicken, gestärkt durch einen gemeinsamen Willen und gemeinsame Entschlossenheit", sagte Trump. "Die Emotionen gehen hoch, und die Anspannung wird sich nicht über Nacht legen", räumte der rechtspopulistische Politiker ein.

Thanksgiving ist gemeinsam mit Weihnachten der wichtigste Familien-Feiertag in den USA. Trump verbringt den Thanksgiving-Tag mit Teilen seiner Familie in Florida. Danach will er weitere Personalentscheidungen für seine künftige Regierung treffen. Kritiker haben es vor allem Trump angelastet, dass der Wahlkampf einen so scharfen und spalterischen Ton angenommen hatte.

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