Hoffnung auf Oman als Vermittler
Von Andreas Schwarz
Nach Russland, das diese Woche überraschend eine Übergangslösung in Syrien ohne Staatschef Bashar al Assad ventiliert hat, hat nun auch Assads zweiter großer Verbündeter, der Iran, aufhorchen lassen: Präsident Rohani sagte, bei der Suche nach einer Lösung für Syrien gehe es "nicht um eine Person" , sondern um "Sicherheit und Stabilität" im Land. Wer den Staat regieren soll, liege "in den Händen der Syrer".
Der Name Assad fiel zwar nicht, aber die Aussage lässt sich vorsichtig auch so interpretieren, dass auch Teheran für eine Übergangszeit nicht unbedingt an einer Führung Assads festhält, er aber sehr wohl bei einer späteren Wahl auch zur Wahl stehen muss. Das würde sich auch mit der russischen Position decken.
20 Außenminister
Einstweilen ist aber noch nicht einmal sicher, ob der Iran an der dritten großen Syrien-Konferenz teilnimmt, zu der die Außenminister aus 20 Staaten, an der Spitze John Kerry (USA) und Sergej Lawrow (Russland), am Samstag in Wien zusammentreffen. Dem Vernehmen nach sind die Außenminister des Iran, Mohamad Zarif, und Saudi-Arabiens, Adel al-Jubeir, beim letzten Mal heftigst aneinandergeraten.
Eine Vermittlerrolle zwischen dem schiitischen Iran, der bisher das syrische Regime stützt, und dem sunnitischen Saudi-Arabien, das die Opposition unterstützt, könnte das kleine Sultanat Oman spielen. Dessen Staatsoberhaupt, der mächtige, wenn auch kranke Sultan Qabus, ist einer der wenigen Politiker, der guten Kontakt sowohl zum obersten geistlichen Führer des Iran, Ayatollah Khamenei, als auch zum saudischen König Salman hat. Dementsprechend Beachtung fand gestern ein "Sonderbesuch" des iranischen Vizeaußenministers Hossein Amir Abdollahian in Muskat, der Hauptstadt des Oman, statt.