Politik/Ausland

Selbstmordanschlag in Syrien: Mehr als 20 Tote

Bei einem Selbstmordanschlag in der syrischen Stadt Homs sind nach Angaben der Staatsmedien mehr als 20 Menschen getötet worden. Wie das syrische Fernsehen berichtete, griffen am Dienstag zwei Attentäter einen Kontrollposten der Armee im Stadtteil Al-Sahraa an. Dabei seien mindestens 22 Menschen getötet und hundert weitere verletzt worden.

Provinzgouverneur Talal Barasi sprach von mindestens 19 Toten. Die Attentäter fuhren nach Angaben des Gouverneurs mit einem Auto zu dem Kontrollpunkt. Einer der Männer habe sich mit dem Fahrzeug in die Luft gesprengt, anschließend habe auch der zweite Attentäter einen Sprengstoffgürtel gezündet.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, bei dem Anschlag seien mindestens 21 Menschen getötet worden, darunter 13 Soldaten. Auch einer der Attentäter habe eine Armeeuniform getragen, erklärte die oppositionsnahe Organisation mit Sitz in Großbritannien, die ihre Informationen von Ärzten und Aktivsten vor Ort bezieht. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.

Mehrfach Anschläge

In Al-Sahraa sind schon mehrfach Anschläge verübt worden, zu denen sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte. Ende Dezember waren bei mehreren zeitgleichen Bombenexplosionen in dem Viertel 19 Menschen getötet worden. Die meisten Einwohner des Stadtteils sind wie Staatschef Bashar al-Assad und seine Familie Alawiten.

Homs war eine der ersten Städte, die sich im Frühjahr 2011 gegen die Herrschaft Assads aufgelehnt hatte, und war lange eine Hochburg der Rebellen. Nach jahrelanger Belagerung und heftigen Kämpfen ist die Stadt mittlerweile aber wieder fast vollständig unter der Kontrolle der Armee.

Im Zuge einer Abmachung mit der Regierung verlassen die Rebellen zurzeit auch das Viertel Waer, das als letzter Stadtteil noch von ihnen kontrolliert worden war. Bis Ende Jänner sollen alle Rebellen Homs verlassen haben.