Selbstmordanschlag in Moschee von Maiduguri
Bei einem Selbstmordanschlag in einer Moschee der Großstadt Maiduguri im Nordosten Nigerias sind mindestens 26 Menschen getötet worden. Nach Angaben des Polizeichefs des Bundesstaats Borno, Aderemi Opadokun, sprengte sich der Attentäter am Samstagnachmittag inmitten der Gläubigen in die Luft, die sich zum Gebet in der Moschee eingefunden hatten.
Dach eingestürzt
28 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Nach Berichten von Augenzeugen stürzte bei dem Anschlag das Dach der Moschee ein, zudem brach ein Feuer aus. Maiduguri ist die Hauptstadt von Borno. Am Samstag kurz nach Mitternacht hatten Kämpfer der Islamistengruppe Boko Haram versucht, in die Millionenstadt vorzurücken, doch konnten die Sicherheitskräfte den Angriff nach eigenen Angaben abwehren.
Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staates im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe nach UN-Angaben mehr als 15.000 Menschen. Weitere 1,5 Millionen Menschen wurden infolge des Konflikts obdachlos. Das nigerianische Militär wird im Kampf gegen Boko Haram mittlerweile von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt. Seit Februar vermeldete die Armee mehrere Siege gegen Boko Haram, zuletzt starteten die Islamisten jedoch wieder mehrere Offensiven.
Am Freitag war Nigerias neuer Präsident Muhammadu Buhari vereidigt worden. Der 72-jährige frühere Militärmachthaber, der sich bei der Präsidentenwahl vor zwei Monaten überraschend gegen Amtsinhaber Goodluck Jonathan durchgesetzt hatte, versprach einen entschlossenen Kampf gegen Boko Haram. Zur besseren Bekämpfung der Islamisten will Buhari nach eigenen Angaben eine neue Kommandozentrale einrichten. Diese soll anstatt in der Hauptstadt Abuja in Maiduguri angesiedelt werden.