Politik/Ausland

Scholz sagt Ukraine neue Waffenlieferungen in Milliardenhöhe zu

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine umfangreiche weitere Militärhilfe der westlichen Partner im Wert von 1,4 Milliarden Euro zugesagt.

Dazu gehörten Luftverteidigungssysteme, Artillerie und Drohnen, sagte der SPD-Politiker bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin. "Deutschland steht weiter fest an der Seite der Ukraine", so Scholz.

Belgien, Dänemark und Norwegen als wichtige Partner

Man habe gerade ein neues militärisches Unterstützungspaket im Wert von mehr als 600 Millionen Euro an die Ukraine ausgeliefert. Darin enthalten sind unter anderem das fünfte IRIS-T SLM-Luftabwehrsystem, Schützenpanzer, Kampfpanzer, Panzerhaubitzen, Artilleriemunition und Drohnen enthalten, so Scholz. 

"Bis zum Jahresende werden wir außerdem mit Unterstützung unserer Partner Belgien, Dänemark und Norwegen ein weiteres militärisches Unterstützungspaket im Wert von rund 1,4 Milliarden Euro an die Ukraine liefern", kündigte der deutsche Bundeskanzler an. Darin enthalten seien weitere Luftverteidigungssysteme vom Typ IRIS-T und Skynex, der Flakpanzer Gepard, Panzer- und Radhaubitzen, Kampfpanzer, geschützte Fahrzeuge, Kampfdrohnen, Radare und Artillerie-Munition.

Selenskij stellte Scholz seinen Plan vom "gerechten Frieden" vor 

Der Sozialdemokrat verurteilte die Angriffe Russlands auf die Infrastruktur der Ukraine, die zum Ziel hätten, den Widerstandswillen der Bevölkerung zu brechen. Selenskij war am frühen Nachmittag mit einem Hubschrauber am Kanzleramt gelandet. Selenskij hatte zuvor London, Paris und Rom besucht und seinen Plan für einen "gerechten Frieden" vorgestellt. Es ist der zweite Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten innerhalb von fünf Wochen und das dritte persönliche Gespräch mit Scholz in diesem Zeitraum.

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Im Vatikan empfing zuvor der Papst den ukrainischen Präsidenten

Später war noch ein Treffen mit dem deutschen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geplant. Selenskij hat auf seiner Europareise bereits Kroatien, Frankreich, Großbritannien und Italien besucht. Eigentlich wollte er am Samstag an einem Ukraine-Gipfel mit 50 verbündeten Ländern auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im deutschen Ramstein teilnehmen. Nach der Absage von US-Präsident Joe Biden wegen des Hurrikans "Milton" wurde der Gipfel aber verschoben.

Zuvor war der ukrainische Präsident in der Früh von Papst Franziskus im Vatikan zu einer Audienz empfangen worden. Selenskij bat Franziskus um Hilfe, um die Freilassung von Ukrainern aus russischer Gefangenschaft zu erwirken. "Wir zählen auf die Unterstützung des Heiligen Stuhls bei der Rückführung der von Russland gefangen genommenen Ukrainer", teilte Selenskij am Freitag auf Telegram mit. Das sei das Hauptthema seines 35-minütigen Treffens mit dem Papst im Vatikan gewesen.

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Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Situation des Konflikts und der humanitären Lage in der Ukraine sowie Möglichkeiten, den Krieg zu beenden und zu einem gerechten und stabilen Frieden im Land zu gelangen, heißt es in der Pressemitteilung des Vatikans über die Audienz.

Selenskij besuchte den Vatikan zum dritten Mal

Der Papst schenkte Selenskij ein bronzenes Flachrelief einer Blume mit der Aufschrift "Frieden ist eine zerbrechliche Blume". Der ukrainische Präsident wiederum überreichte dem Papst ein Ölgemälde mit der Darstellung "Das Massaker von Butscha. Die Geschichte von Marichka".

Selenskij besuchte den Vatikan zum dritten Mal, nachdem er bereits am 8. Februar 2020 und am 13. Mai 2023 Gespräche mit dem Pontifex geführt hatte. Franziskus und der ukrainische Präsident trafen sich auch bei einem bilateralen Treffen am 14. Juni während eines G7-Gipfels in Borgo Egnazia im süditalienischen Apulien.

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Gespräche mit Giorgia Meloni  

Nach Aufenthalten in London und Paris ist der ukrainische Präsident am Donnerstagabend zu Gesprächen in Rom eingetroffen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni empfing Selenskij am Abend in der Villa Doria Pamphilj für ein Gespräch. 

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Dabei vereinbarten die beiden, dass eine Friedenskonferenz für die Ukraine am 10. und 11. Juli 2025 in Rom stattfinden werde.