Jemen: Iran warnt vor "Folgen für gesamte Region"
Der Iran hat nach dem militärischen Eingreifen Saudi-Arabiens im Jemen neuerlich massiv vor verheerenden Folgen für die gesamte Region gewarnt. "Strategische Fehleinschätzungen und übermotivierte Ambitionen einiger Länder könnten für die Region verheerende Auswirkungen zur Folge haben", sagte Außenminister Mohammad Javad Zarif.
Saudi-Arabien und seine Verbündeten haben am Freitag ihre Luftangriffe auf die schiitischen Houthi-Rebellen im Jemen sogar noch ausgeweitet. Bombardiert wurde die Hauptstadt Sanaa und die nördliche Provinz Amra, die Zahl der Toten stieg auf 39.
Augenzeugen berichteten von Angriffen auf die von der Houthi-Miliz gehaltene Militärbasis Al-Samaa und den Stützpunkt Al-Istiklal in der Hauptstadt Sanaa. Am Freitag in der Früh sei zudem der im vergangenen Monat von der Houthi-Miliz eingenommene Präsidentenpalast Ziel von drei Luftangriffen gewesen. Der von der Miliz kontrollierte Sender Al-Massira berichtete, Kampfflugzeuge hätten Houthi-Stellungen in der Hauptstadt angegriffen, daraufhin habe die Miliz Luftabwehrwaffen eingesetzt.
Die von Saudi-Arabien geführte Koalition arabischer Staaten hatte in der Nacht auf Donnerstag mit den Luftangriffen gegen die Houthi begonnen, um einen weiteren Vormarsch der Rebellen zu stoppen. Diese hatten in den vergangenen Monaten große Teile des Landes und die Hauptstadt unter Kontrolle gebracht. Diese Woche waren sie bis in die südjemenitische Hafenstadt Aden vorgestoßen.
Mit der Militärintervention unterstützt das saudische Bündnis den jemenitischen Staatschef Abed Rabbo Mansour Hadi. Der Präsident war im Februar vor den Houthi aus Sanaa geflüchtet, nachdem die Rebellen ihn und die Regierung abgesetzt hatten. Derzeit hält sich Hadi in Saudi-Arabien auf.
Angst vor Flächenbrand
Unterstützung sollen die Houthi vom ebenfalls schiitischen Iran erhalten. Mit dem Militäreinsatz "Sturm der Entschlossenheit" will Saudi-Arabien auch verhindern, dass Teheran stärkeren Einfluss in der Region bekommt. International wächst die Angst vor einem Flächenbrand und einem offenen Konflikt zwischen Riad und Teheran.