Saudi-Arabien und Iran bereit zu Gesprächen
Die iranische Regierung hat nach den Worten von Außenminister Mohammad Javad Zarif Interesse an Gesprächen mit Saudi-Arabien über eine Entspannung zwischen den zerstrittenen Nachbarstaaten. Zuvor hatte es entsprechende Signale aus Riad gegeben.
"Der Iran ist ebenfalls an Gesprächen mit seinen Nachbarn interessiert", sagte Zarif laut Außenamtssprecher Abbas Mousavi am Mittwoch. "Wir heißen jeden Schritt willkommen, der den Menschen der Region wieder Hoffnung auf Stabilität und Aufschwung bringt."
Erzrivalen
Der saudische Außenminister Faisal bin Farhan hatte am Mittwoch angekündigt, sein Land sei bereit für Verhandlungen mit dem Iran. Zarif sagte: "Viele Länder haben den Vorschlag gemacht, für ein Gespräch zwischen uns und Iran zu vermitteln."
Das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran gelten als Erzrivalen, die in der Region um Macht und Einfluss ringen. Saudi-Arabien und seine Verbündeten machen den Iran für Angriffe in der Region verantwortlich. Vor allem die Regierung in Riad und die USA haben ihren Ton gegenüber Teheran verschärft und so Sorgen vor einem neuen Krieg in der Region geweckt.
Stellvertreterkrieg im Jemen
Der Konflikt äußert sich unter anderem in dem Stellvertreterkrieg im Jemen. Dort kämpft Saudi-Arabien an der Seite der jemenitischen Regierung gegen die Houthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Beide Staaten haben zudem Differenzen im Syrien-Konflikt. Der Iran unterstützt dort den Präsidenten Bashar al-Assad, die Saudis hingegen Rebellen.
Saudi-Arabien hat mit dem Iran keine diplomatischen Beziehungen mehr, seitdem iranische Demonstranten 2016 Teile der saudischen Botschaft in Teheran in Brand steckten. Der iranische Präsident Hassan Rouhani hatte sich in der Vergangenheit mit einem Versöhnungskurs jedoch offen für Verhandlungen mit Saudi-Arabien gezeigt.