Politik/Ausland

Russland gesteht: Russen in Syrien verletzt

Das russische Außenministerium hat Dutzende verletzte Russen und Bürger aus ehemaligen Sowjetrepubliken bei einem Luftangriff der USA in Syrien eingeräumt. Sie seien nach Russland gebracht worden und würden in verschiedenen Krankenhäusern behandelt, teilte das Ministerium am Dienstag in Moskau mit.

Das US-Militär hatte am 7. Februar nach eigener Darstellung bei einem Luftangriff in Syrien etwa 100 Menschen getötet. Nach unbestätigten Berichten sollen dabei auch zahlreiche russische Söldner umgekommen sein.

In der vergangenen Woche hatte das Außenministerium nach langem Zögern mitgeteilt, dass bei dem Bombenangriff fünf Russen getötet worden seien. Moskau betonte, dass die Russen aus eigenem Willen in Syrien gewesen seien. Entgegen anderslautender Gerüchte handle es sich nicht um Soldaten der russischen Streitkräfte.

Lawrow warnt vor Spaltung Syriens

Wegen des Konflikts zwischen der Türkei und den Kurden in Syrien hat der russische Außenminister Sergej Lawrow vor einer Spaltung des Bürgerkriegslandes gewarnt. Es sei nicht hinnehmbar, wenn "das Kurden-Problem" dazu genutzt werde, Chaos in der Region zu säen und Staaten zu spalten, sagte Lawrow am Dienstag in Moskau.

Er sei überzeugt, dass die Türkei ihre rechtmäßigen Sicherheitsinteressen im Dialog mit der syrischen Regierung wahren könne, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Zugleich sagte Lawrow, Moskau habe Verständnis sowohl für den Standpunkt der Türkei als auch den der Kurden. Bei einer Lösung des Streits um die Grenzregion Afrin müsse die territoriale Einheit Syriens gewahrt bleiben.

Das türkische Militär hatte vor einem Monat eine Militäraktion gegen die Kurdenmiliz YPG in Afrin begonnen. Der Einsatz des Nato-Landes in Syrien stößt auch in Deutschland auf Kritik. Der russische Außenpolitiker Dmitri Nowikow bezeichnete die Lage in Afrin als dramatisch. Russland müsse sich dafür einsetzen, dass sich der bewaffnete Konflikt nicht ausweite, sagte der Duma-Abgeordnete. Im Syrien-Konflikt unterstützt Russland die Regierung in Damaskus, die Türkei steht auf der Seite der Opposition.