Politik/Ausland

Rebellen konnten Homs nicht halten

In einer Presseaussendung gibt sich die oppositionelle Syrische Koalition ungebrochen siegessicher: Assads Kräfte hätten es geschafft, einige wenige Yards Land zu übernehmen, die sie zuvor pulverisiert hätten – aber ein solch taktischer Rückzug der Freien Syrischen Armee (FSA) sei kein Beweis dafür, dass Assad dieses Land dauerhaft halten werde können.

Fakt zu sein scheint aber: Homs, jene Stadt, die von Anbeginn der Revolution zu einem wechselweise größeren oder kleineren Teil von der Opposition gehalten worden war, ist gefallen. Beobachter vor Ort berichteten am Montag von Kolonnen an Jeeps und Fahrzeugen der der FSA unterstehenden Al-Farouk-Brigade, die bis zuletzt zwei Stadtteile Homs’ verteidigte, die fluchtartig die Stadt verlassen hätten. Danach seien Fahrzeuge der Armee sowie Kämpfer der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah in die Altstadt sowie den Bezirk Khladiyeh entlang der strategisch wichtigen nördlichen Ausfallstraße Homs’ eingerollt, ohne auf Widerstand zu stoßen. Das alles nach massiven Bombardements.

Die Einnahme von Homs ist der zweite wichtige Sieg der Assad-treuen Kräfte nach einer langen Serie an Niederlagen. Vor drei Monaten hatte die Armee mit Unterstützung der Hisbollah die strategisch wichtige Stadt Al Qusair nahe der libanesischen Grenze genommen – für die Rebellen eine wichtige Nachschubroute, für Assad ein Korridor zwischen Damaskus und dem alawitischen Westen Syriens. Mit der Einnahme von Homs steht der Armee nun der Weg nach Aleppo im Norden des Landes offen.