Politik/Ausland

Philippinen: Duterte vergleicht sich mit Hitler

Der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte hat seinen Anti-Drogen-Krieg mit dem millionenfachen Mord an Juden während des Holocaust verglichen. "Hitler hat drei Millionen Juden massakriert. Nun, es gibt (hier) drei Millionen Drogenabhängige. Ich würde sie gerne abschlachten", sagte Duterte am Freitag in der Hauptstadt Manila.

Deutschland habe Hitler gehabt, fügte Duterte hinzu und deutete dann auf sich selbst, als er über die Philippinen sprach. Duterte: Kritiker bezeichneten ihn wegen seiner scharfen Anti-Drogen-Politik als "Hitlers Cousin", ohne dabei aber das Ausmaß des Drogenproblems auf den Philippinen zu kennen.

Rund 3.000 Menschen ermordet

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Seit seinem Amtsantritt verfolgt Duterte eine brutale Politik gegen Drogenhändler und Abhängige. Von Anfang Juli bis Ende September wurden 1.247 Menschen bei Polizeiaktionen getötet, in weiteren 1.721 ungeklärten Tötungsdelikten wird ermittelt.

Während der NS-Herrschaft waren nicht, wie von Duterte behauptet, drei Millionen, sondern rund sechs Millionen Juden getötet worden.

Keine Militärübungen mit den USA mehr

Nach seiner Verbalattacke gegen US-Präsident Barack Obama und dessen Absage eines bilateralen Gesprächs will der Duterte nun gemeinsame Militärübungen streichen. Die seit langem geplante gemeinsame Übung ab 4. Oktober finde noch statt, sagte Präsident Rodrigo Duterte am Donnerstag bei einem Besuch in Vietnam. "Aber das ist die letzte."

Gleichzeitig betonte er, die militärische Zusammenarbeit werde fortgesetzt. Das Verhältnis ist gespannt, weil die USA Duterte in seinem kompromisslosen Kampf gegen Drogenhändler gemahnt haben, die Menschenrechte einzuhalten. Weil Obama darauf bei einem bilateralen Gespräch Anfang September zu sprechen kommen wollte, schimpfte Duterte ihn einen "Hurensohn". Obama sagte das Treffen am Rande eines asiatischen Gipfeltreffens in Laos ab.