Politik/Ausland

Palästinensischer Präsident Abbas distanziert sich von Hamas

Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas hat sich von der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas distanziert. Mit seiner Politik und seinen Handlungen vertrete die Hamas nicht das palästinensische Volk, sagte Abbas nach Angaben der offiziellen Nachrichtenagentur Wafa am Sonntag in einem Gespräch mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro. Die einzige legitime Vertretung der Palästinenser sei die PLO, unterstrich Abbas.

Abbas äußerte sich angesichts einer drohenden Bodenoffensive Israels im Gazastreifen mit dem erklärten Ziel des Sturzes der Hamas. In den vergangenen Tagen gab es Anzeichen, dass die Bewegung an Rückhalt im Gazastreifen verliert. So leisteten hunderttausende Bewohner des Gazastreifens der Aufforderung Israels Folge, den nördlichen Gazastreifen zu verlassen. Israelischen Armeeangaben zufolge sind bereits 600.000 Palästinenser in den Süden geflüchtet.

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Die Hamas beherrscht den Gazastreifen seit fast zwei Jahrzehnten und verwickelte Israel mehrmals in Kriege. Vor einer Woche gelang es Hamas-Kämpfern erstmals, auf israelisches Territorium vorzudringen. In einer beispiellosen Terrorkampagne töteten sie dabei rund 1.400 Israelis, rund 160 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die barbarischen Akte führten zu einer Solidarisierungswelle mit Israel, doch fanden in zahlreichen Ländern - darunter Österreich - auch Pro-Palästina-Demonstrationen statt, bei denen auch Vernichtungsslogans an die Adresse Israels gerufen wurden.

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Während die PLO in den 1990er Jahren eine Friedenslösung mit Israel in Aussicht genommen hat, in deren Folge auch eine Autonomieverwaltung in den palästinensischen Gebieten eingerichtet wurde, hat sich die Hamas die Vernichtung des Judenstaates auf die Fahnen geschrieben. Die radikal-islamische Bewegung wird vom Iran unterstützt, der auch mit der im Libanon dominierenden Schiitenmiliz Hisbollah verbündet ist.