Politik/Ausland

Kopfgeld auf "Charlie Hebdo"-Eigner

Ein pakistanischer Oppositionspolitiker hat ein Kopfgeld auf den Besitzer des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" ausgesetzt. In einer Parlamentssitzung am Montag in Islamabad bot der ehemalige Eisenbahnminister Ghulam Ahmed Bilour 200.000 Dollar (rund 176.000 Euro) für dessen Ermordung, berichtete die pakistanische Zeitung "Dawn" (Montag). Den Erben der drei Attentäter von Paris versprach er demnach Unterstützung in Höhe von 100.000 Dollar. Vor drei Jahren hatte er bereits ein Kopfgeld in dieser Höhe auf den Autoren eines anti-islamischen Videos im Internet angeboten. Dieser tauchte jedoch unter.

Die Zeitung spekulierte, der Ex-Minister von der säkularen Awami National Party (ANP) habe damit Medienaufmerksamkeit erhaschen wollen. Wenn er die Gelder tatsächlich aus seinem eigenen Vermögen zahlen sollte, blieben ihm noch ganze 87.000 Dollar, berichtete das Blatt unter Berufung auf Angaben des Politikers aus dem letzten Wahlkampf.

Die Welle der Solidarität nach den Anschlägen von Paris ebbt indes nicht ab. Die Abonnentenzahl von "Charie Hebdo" stieg auf mehr als 200 000 an. Vor den islamistischen Attacken Anfang Jänner hatte das Satiremagazin nach eigenen Angaben rund 10.000 feste Abnehmer. Die bisherigen Spenden für das Blatt in Höhe von 2,37 Millionen Euro sollen an die Angehörigen der Opfer gehen, wie der neue Redaktionsleiter Eric Portheault am Dienstag der französischen Nachrichtenagentur AFP sagte. "Charlie Hebdo" soll am 25. Februar wieder erscheinen.