Politik/Ausland

Nordkorea: "Würden auch Atomwaffen verwenden"

Ich spreche nicht gern mit ausländischen Medien", sagt Park Yong Chol sehr schnell zu Will Ripley von CNN. Die würden ja doch nur Gerüchte und Lügen über Nordkorea verbreiten. Dennoch gewährte der Vizedirektor des nordkoreanischen Instituts zur Erforschung der nationalen Wiedervereinigung dem US-Sender ein seltenes Interview. Und was er da sagte, das lässt im Rest der Welt die Alarmglocken läuten. Trotz aller Sanktionen müsse Nordkorea sein Atomwaffen-Programm fortführen. Man habe die Kapazität, mit Raketen die USA zu beschießen und das würde man auch tun - wenn man sich dazu gezwungen fühle.

"Wir investierten eine Menge in unsere nukleare Verteidigung gegen die USA"


Schließlich habe Nordkorea auch viel Geld in diese notwendige Strategie gepulvert: "Wir investierten eine Menge in unsere nukleare Verteidigung gegen die USA. Riesige Summen, die auch in andere Sektoren hätten fließen können, um unsere nationale Wirtschaft zu verbessern. Aber es war eine strategische Entscheidung und es war die richtige", so Park.

"Wir sind eine wichtige Macht - politisch, ideologisch und militärisch. Das letzte Ziel, das noch übrigbleibt ist jenes, die Volksrepublik zu einer wirtschaftlichen Größe zu machen." Dazu müsse man die Verbindungen zur internationalen Gemeinschaft verbessern. Wie das trotz der unveränderten Haltung Nordkoreas zu Atomwaffen und Menschenrechten möglich sein soll, ließ Park offen.

70 Prozent hungern

Nordkoreas Bevölkerung ist bitterarm. Pjöngjang lässt seit einiger Zeit die Entwicklung einer Schattenwirtschaft zu, die zu leichten Verbesserungen geführt hat, die Not aber nur langsam lindert. Die Vereinten Nationen riefen erst kürzlich zu Spenden von rund 100 Millionen Euro auf, weil 70 Prozent der Bevölkerung von Hunger bedroht seien und Hilfe brauchten.