Politik/Ausland

Nach US-Vergeltungsangriffen schwören Hisbollah-Brigaden Rache

Die USA haben Luftangriffe auf Stellungen der Kataib Hisbollah im Irak und in Syrien geflogen, nun droht diese mit Vergeltung. Die US-Streitkräfte im Irak müssten mit massiven Attacken rechnen, sagte der ranghohe Kommandant Jamal Jaafar Ibrahimi am Sonntag.

Zuvor hatte US-Verteidigungsminister Mark Esper der Hisbollah aber ebenfalls mit weiteren Angriffen gedroht. Dabei gehe es um die Selbstverteidigung der USA und eine abschreckende Wirkung auf Milizen im Irak sowie auf den Iran. Die von F-15-Kampfjets ausgeführten US-Luftangriffe seien "erfolgreich" verlaufen, teilte Esper mit. Die Piloten und die Maschinen seien sicher von den Einsätzen zurückgekehrt.

Iran grollt

Der Iran, der die von den USA attackierte Miliz sowie die schiitische Hisbollah im Libanon unterstützt, verurteilte am Montag den Luftangriff der Amerikaner als Terrorismus. Die Hisbollah kritisierte in Beirut, die USA nähmen im Irak Gruppen ins Visier, von denen sie Hilfe im Kampf gegen die Terror-Miliz des Islamischen Staates bekommen hätten.

"Mit diesen Angriffen hat Amerika seine feste Unterstützung für Terrorismus und seine Missachtung der Souveränität von Staaten gezeigt", erklärte ein iranischer Regierungssprecher am Montag. Die US-Regierung müsste "mit Konsequenzen für ihre illegalen Taten" rechnen.

Außenminister Pompeo bei Trump

Von US-Verteidigungsminister Esper hieß es, Präsident Donald Trump sei über die Luftangriffe der vergangenen Tage gegen die sogenannten Hisbollah-Brigaden unterrichtet worden. Auch seien "andere zur Verfügung stehende Optionen" besprochen worden, sagte Esper weiter. Neben Esper hatten auch Außenminister Mike Pompeo und Generalstabschef Mark Milley den Präsidenten an seinem Urlaubsort in Florida über die Luftschläge informiert - was die Bedeutung der jüngsten Angriffe unterstreicht.

Das US-Militär hatte am Sonntag, so die Darstellung des US-Verteidigungsministeriums, "defensive Angriffe" gegen drei Standorte der Kataib Hisbollah ausgeführt. Die USA machen die Miliz für einen Raketenangriff in der Nähe der nordirakischen Ölstadt Kirkuk verantwortlich, bei dem am Freitag ein US-Zivilbeschäftigter getötet und vier US-Soldaten sowie zwei irakische Sicherheitskräfte verletzt worden sind.

Bei dem US-Angriff wurden nach Angaben irakischer Sicherheitskreise und Milizen mindestens 25 Kämpfer getötet und 55 verletzt.

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"Blut der Märtyrer"

"Das Blut der Märtyrer wird nicht vergeblich vergossen sein", sagte Milizen-Kommandant Ibrahimi, der auch unter seinem Kampfnamen Abu Mahdi al-Mohandes bekannt ist. Er ist ein führender Kommandant der jener meist schiitischen Milizen, die vom Iran unterstützt werden.

Mohandes hat die Kataib Hisbollah gegründet und ist einer der mächtigsten Verbündeten des Irans im Nachbarland Irak. Die Lage im Irak ist äußerst instabil, seit Oktober wird das Land wegen einer schweren sozialen Krise von einer großen Protestwelle erschüttert. Unter dem Druck der Demonstranten trat Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi zurück, führt die Regierung aber geschäftsführend weiter. Der Iran übt großen Einfluss im Irak aus und versucht, die Bildung einer neuen Regierung zu beeinflussen.