MI5-Chef nennt Snowden Terrorhelfer
Von Susanne Bobek
Der Chef des britischen Geheimdienstes MI5, Andrew Parker, behauptete in einer öffentlichen Rede, Edward Snowden und die Medien seien Terrorhelfer. Auch gegen den Guardian, der Informationen des Whistleblowers veröffentlicht hat, wird scharf geschossen. Dabei seien die Aussagen von Parker falsch, behauptet der Spiegel. Die Geheimdienste der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Neuseelands, genannt die Five Eyes, überwachen nicht nur Terroristen, sondern eben auch besonders oft Unternehmen und befreundete Regierungen. Beispiele dafür liefert der Spiegel. So hackte sich der britische Geheimdienst in die belgische Telefongesellschaft Belgacom ein, um deren Infrastruktur zu nutzen. Die NSA soll die Netzwerke diverser brasilianischer Unternehmen und Banken überwacht haben, davon betroffen ist auch der Ölkonzern Petrobras.
Bereits 2009 wurde Edward Snowden das erste Mal verdächtigt. Laut New York Times fiel seinem damaligen Abteilungsleiter bei der CIA in Genf auf, dass sich seine Arbeitsgewohnheiten deutlich verändert hätten. Er vermutete, dass sich Snowden Zugang zu geheimen Daten verschaffen wollte. Doch der Bericht des Abteilungsleiters an seine Vorgesetzten bei der CIA wurde nie an Snowdens nächsten Arbeitgeber, die NSA, weitergeleitet.
In Moskau bekam Snowden, wie jetzt bekannt wurde, von ehemaligen CIA-Mitarbeitern einen Preis für seine „Integrität im Geheimdienst“. Ihr Sprecher Jesselyn Radack erklärte: „Er liebt Amerika und will, dass es zu seinen demokratischen Idealen zurückkehrt, die in völligem Widerspruch zu einer geschlossenen und geheimen Gesellschaft stehen“. Snowden sehe im übrigen „toll“ aus.