Macron erteilt schnellem Atomausstieg Absage
Anlässlich des Pariser Klimagipfels hat der französische Präsident Emmanuel Macron einem schnellen Atomausstieg erneut eine Absage erteilt. Macron sagte der Zeitung Le Monde (Mittwochausgabe), die Verpflichtung zum Klimaschutz lasse es nicht zu, den nationalen Atomstromanteil bis 2025 auf 50 Prozent zu drücken, wie es die Vorgängerregierung geplant hatte.
Er bestätigte zwar die geplante Abschaltung des Pannenmeilers Fessenheim an der deutschen Grenze, ein Datum nannte er jedoch nicht.
"So schnell wie möglich"
Macron sagte, das deutsche Beispiel zeige, dass der Abschied von der Nuklearenergie eine Abhängigkeit von Kohle oder Erdgas aus dem Ausland nach sich ziehe. "Ich werde die Kraftwerke an dem Tag schließen, an dem ich sicher bin, dass dies nicht die Klimaerwärmung verstärkt", betonte er in dem Interview, das laut Le Monde am Vorabend des Pariser Gipfels geführt wurde.
Macron war Anfang November vom Ziel der sozialistischen Vorgängerregierung abgerückt, den Atomstromanteil bis 2025 auf 50 Prozent zu senken. Dies solle nun "so schnell wie möglich" erfolgen, sagte Macron. Derzeit decken die 58 französischen Atomreaktoren rund 75 Prozent des Strombedarfs. Das ist der höchste Atomstromanteil weltweit.