Luhansk angeblich eingenommen, Angriffe in Richtung Charkiw und Slowjansk
Tag 130 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine:
Nach Darstellung des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu ist die ostukrainische Region Luhansk "befreit" worden. Dies habe Schoigu dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mitgeteilt, geht aus einer Mitteilung seines Ministeriums hervor. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium mitgeteilt, russische Truppen und die mit ihnen verbündeten ukrainischen Separatisten hätten die strategisch wichtige ostukrainische Stadt Lyssytschansk vollständig eingenommen.
Lyssytschansk war nach dem Fall von Sjewjerodonezk der letzte große ukrainischkontrollierte Ort im Gebiet Luhansk
Die Ukraine dementiert indes die Einnahme. Die Stadt Lyssytschansk sei nicht unter vollständiger Kontrolle der Russen, erklärt ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums in Kiew am Sonntag dem britischen Sender BBC.
Angriffe in Richtung Charkiw und Slowjansk
Laut dem ukrainischen Generalstabsbericht gab es zudem russische Angriffe in Richtung Charkiw und Slowjansk. In beide Richtungen seien die russischen Attacken zurückgeschlagen worden. Auch aus der russisch-besetzten Stadt Melitopol im Süden der Ukraine werden ukrainische Angriffe gemeldet. Der im Exil lebende Bürgermeister teilt mit, ukrainische Truppen hätten einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti meldet, die Ukraine habe ein Gebiet beschossen, in dem sich der Flughafen von Melitopol befinde. Konkretere Angaben macht die Agentur nicht.
In Richtung Bachmut, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Gebiet Donezk, halten die Kämpfe hingegen an. Gleiches gilt für Spartak, eine Vorortsiedlung von Donezk, die die russischen Truppen zu stürmen versuchen.
Im Süden der Ukraine sei die Siedlung Iwaniwka, die die ukrainischen Truppen am Vortag im Gebiet Cherson erobert hätten, schweren russischen Luftangriffen ausgesetzt. Zudem würde das Gebiet Mykolajiw von Raketen beschossen. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.
Informieren Sie sich über die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg in unserem Live-Ticker:
Drei Tote nach Explosionen in russischer Grenzstadt
Bei Explosionen in der russischen Stadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine sind indes nach Angaben des Gouverneurs der Region drei Menschen ums Leben gekommen. Das schrieb Wjatscheslaw Gladkow am Sonntag laut Agentur Tass im Nachrichtendienst Telegram. Die Ursachen des Vorfalls würden untersucht. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.