Politik/Ausland

Katar vermittelt: Neun ukrainische Kinder aus russischer Gefangenschaft befreit

Mehrere im Krieg von Russland verschleppte Kinder und Jugendliche sind nach ukrainischen Angaben in ihre Heimat zurückgekehrt. Man habe erreicht, dass neun Kinder und Jugendliche von 13 bis 17 Jahren heimkommen konnten, teilte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez auf Telegram und X mit.

Die Rückführung sei im Rahmen eines Aktionsplans und unter Vermittlung des Golfstaats Katar zustande gekommen.

Dazu veröffentlichte er gepixelte Fotos von Kindern und Jugendlichen, die Taschen oder Koffer bei sich haben. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.

Kinder zu Beginn des Krieges in Waisenhaus

Sie seien von den Besatzern von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten getrennt worden und stammten etwa aus Cherson, Saporischschja oder Luhansk, schrieb Lubinez weiter. Demnach seien einige der Kinder zu Beginn des Krieges in einem Waisenhaus gewesen. Später hätten die Besatzer sie in die Hafenstadt Skadowsk und nach Russland gebracht.

Fast 20.000 Kinder nach Russland verschleppt

Früheren ukrainischen Angaben nach sollen bereits bis Anfang des Jahres fast 20.000 Kinder nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete der Ukraine gebracht worden sein. Immer wieder gelingt es, einige zurückzuholen.

Russland wird vorgeworfen, durch die gewaltsame Verschleppung absichtlich die Identität ukrainischer Kinder zu zerstören und tiefe emotionale und psychologische Traumata zu verursachen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat wegen der Verschleppung Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa erlassen. Russland weist die Vorwürfe zurück.