Juden und Araber: "Wollen keine Feinde sein"
Ein Kuss sagt manchmal mehr als tausend Worte. Vor allem wenn die zwei Protagonisten arabisch und jüdisch sind: Die US-Journalistin Sulome Anderson, Halb-Libanesin, küsst ihren Freund, einen Juden, auf einem Foto. Wir lehnen es ab, Feinde zu sein, ist die eindringliche Botschaft. Unter dem Hashtag #Jewsandarabsrefusetobeenemies werden derzeit unzählige solcher Fotos auf Twitter und Facebook gepostet, um ein Zeichen für den Frieden im Nahen Osten zu setzen. "Wir sind Menschen und wir lieben uns – das ist wichtiger als Politik", sagt Anderson über ihre Beweggründe zu ABC.
Hunderte sind ihrem Beispiel nun gefolgt und posten Fotos und Friedensbotschaften auf dem Kurznachrichtendienst. Der Slogan "Jews and Arabs refuse to be enemies" kam bereits Anfang des Monats in Haifa auf: Etwa 300 Menschen protestierten dort unter diesem Motto gegen Rassismus und für eine tolerantere Völkerverständigung.
Rassistische Postings
Die Friedenskampagne im Netz ist auch als Reaktion auf rassistische Postings und Meldungen zu sehen: Der Initiator der gleichnamigen Facebook-Seite, der amerikanische Student Abraham Gutman, erklärt gegenüber der Huffington Post: "Im vergangenen Monat war es hart für mich Social Media Seiten auch nur zu öffnen. Meine Feeds waren voller Hass-Postings und Vorurteile. Wir wollten eine Community gründen, die dem gegenübersteht und zeigt, dass wir doch alle nur Menschen sind." Über 3000 Menschen ünterstützen die Seite bisher.
Über 500 Tote
Der erneut aufgeflammte Konflikt zwischen Israel und Palästina hat bereits über 500 Palästinenser und 29 Israelis das Leben gekostet. Auch außerhalb der Region kam es in den vergangenen Tagen zu Protesten gegen die israelische Militäroffensive: In mehreren europäischen Städten schlug die Kritik in erschreckenden Antisemismus um.