James Robart - der Richter, der sich gegen Trump stellt
Sein Spruch kippte den von Donald Trump verhängten Einreisebann, vorerst jedenfalls. "Das Gericht beschließt, dass die Umstände, die ihm heute vorgelegt wurden, solcher Art sind, dass es einschreiten muss, um seine verfassungsgemäße Rolle in der Gewaltenteilung zu erfüllen", so der 69-Jährige in seiner Urteilsbegründung. Die US-Regierung hob jedenfalls die Visa-Sperren auf.
Der Groll von Donald Trump ist James L. Robart sicher, jenem Richter aus Seattle, der das Einreiseverbot für ungültig erklärte. Trump twitterte "Die Meinung dieses sogenannten Richters, die praktisch unserem Land die Durchsetzung von Gesetzen wegnimmt, ist lächerlich und wird überstimmt werden!"
2003 wurde Robart von George W. Bush zum Bundesrichter in West-Washington bestellt, 2004 wurde er Bundesrichter in Seattle. Für seine ehrenamtlichen Aktivitäten wurde Robart damals von den demokratischen Senatoren von Washington, die ihn als Bundesrichter haben wollten, gelobt. So förderte er einen Verein zur Unterstützung von Kindern mit psychischen Problemen und er und seine Frau hatten sechs Pflegkinder bei sich. Zudem stellte er sein juristisches Fachwissen unentgeltlich zur Verfügung, beispielsweise, um Flüchtlinge aus Südostasien zu vertreten.
Für Aufsehen sorgte Robart auch 2016, als er darauf hinwies, dass 41 Prozent der von Polizisten getöteten Menschen Schwarze seinen, obwohl sie nur 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Und er fügte noch den Aktivisten-Wahlspruch "black lives matter" hinzu.