Italiens Innenminister warnt vor Gefahr von IS-Anschlägen
Der italienische Innenminister Marco Minniti warnt vor zunehmender Propaganda des Islamischen Staates (IS). Dabei sei Rom als symbolisches Ziel der Terrorkampagne im Visier, sagte der Innenminister im Interview mit der römischen Tageszeitung La Repubblica (Donnerstagsausgabe).
Nach dem Zusammenbruch des Islamischen Staates seien bis zu 30.000 IS-Kämpfer bereit, nach Europa zurückzukehren, meinte Minniti. Sie könnten über das zentrale Mittelmeer nach Europa gelangen. Die Kontrolle der libyschen Grenze sei daher eine Priorität für Italiens nationale Sicherheit.
Auch Italiens Anti-Terror-Oberstaatsanwalt, Federico Cafiero de Raho, warnte vor der Gefahr einer Einreise von IS-Kämpfern nach Italien. Es gebe wegen des Vatikan eine große Anschlagsgefahr, sagte er mit Blick auf das Zentrum der römisch-katholischen Kirche.
Festnahme in Turin
Im Rahmen einer ausgedehnten Anti-Terror-Razzia nahm die Polizei am Mittwoch in Turin einen aus Marokko stammenden italienischen Staatsbürger fest. Ihm werden Kontakte zur Terrormiliz "Islamischen Staat" (IS) vorgeworfen.
Vier Tunesier, die im Großraum von Neapel leben, wurden am Donnerstag wegen ihrer Kontakte zum Berlin-Attentäter Anis Amri festgenommen. Ermittlungen laufen auch gegen einen Palästinenser, der sich bereits in Rom in Haft befindet. Der 38-Jährige wird beschuldigt, im Internet fundamentalistische Propaganda betrieben und angeblich einen Anschlag zu planen. Mehrere Hausdurchsuchungen wurden durchgeführt. Den vier festgenommenen Tunesiern wird Dokumentenfälschung und Beihilfe zur illegalen Einwanderung vorgeworfen.