„Umgehende Reaktion“ nach Schüssen auf Golan
Von Caecilia Smekal
Immer wieder kommt es im Bürgerkriegsland Syrien in der Nähe der Grenze zu Israel zu gefährlichen Situationen: Die Kämpfe zwischen Aufständischen und der Armee des syrischen Machthabers Bashar al-Assad, die sich auch um die Hauptstadt Damaskus im Süden des Landes konzentrieren, beobachtet man in Jerusalem mit Argusaugen.
Am Sonntag kam es allerdings zu einem direkten Angriff: Eine israelische Patrouille auf den Golanhöhen wurde von Syrien aus beschossen, hieß es seitens der israelischen Armee. Die Soldaten erwiderten das Feuer. Auch am Vortag soll es schon zu einem ähnlichen Vorfall gekommen sein.
Obwohl nicht klar war, ob der Angriff von Rebellen ausgeführt wurde oder von syrischem Militär, macht die Führung in Israel Assads Regierung für jeden Bruch der Souveränität verantwortlich.
Der neue israelische Verteidigungsminister Moshe Jaloon kündigte eine sofortige Reaktion an. Umgehend werde die Quelle jeden Beschusses „ausgeschaltet“.
Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 ein Gebiet auf den Golanhöhen besetzt und später annektiert. Ein Teil des Areals verblieb unter syrischer Kontrolle. Die Waffenstillstandslinie zwischen Israel und Syrien wird von UN-Blauhelmen überwacht – darunter auch Österreicher.
Anfang Jänner schon war die Angst vor einem Flächenbrand im Nahen Osten groß, nachdem Israel in Syrien einen Raketenangriff, vermutlich auf ein Forschungszentrum für militärische Zwecke, startete. Die Begründung Israels: Waffenlieferungen an die libanesische Hisbollah-Miliz sollten verhindert werden. Der Vorfall vom Sonntag stellt nun eine erneute Eskalation dar.
Ein Ende des Syrien-Konflikts ist nicht absehbar. Die EU will das Waffenembargo nicht aufheben, damit keine Waffen an Extremisten fallen. Auch die Opposition Syriens ist gespalten. Zuletzt verlor sie ihr prominentestes Gesicht: Der Vorsitzende der Syrischen Nationalkoalition, Ahmed Moaz al-Khatib, kündigte seinen Rücktritt an.