Politik/Ausland

Schmidt: "Merkel weiß nichts über Finanzen"

In einem Interview übt der deutsche Altkanzler Helmut Schmidt heftige Kritik am Bundesverfassungsgericht und an Kanzlerin Merkel. "Das ist eine, die über Finanzen nicht Bescheid weiß, aber über sie verfügt“, sagte Schmidt gegenüber dem Handelsblatt.

"Der Euro ist prima"

Verteidigt wurde der SPD-Kanzler-Kandidat Peer Steinbrück. Zwar gestand Schmidt ein, dass sich die SPD derzeit im Wahlkampf schwer tue. Gleichwohl betonte er: "Peer Steinbrück ist von all den Leuten, die im Augenblick auf den öffentlichen Bühnen stehen, derjenige, der am ehesten einen Überblick über die Finanzprobleme der Europäischen Union hatte und weiterhin hat." Und auf die Frage, ob die aktuellen Rettungsbemühungen erfolgversprechend seien, antwortete er: "Der Euro muss gar nicht gerettet werden. Der Euro ist prima."

Er verwies auf den enormen Zahlungsbilanzüberschuss, den Deutschland in jedem Jahr aufgrund seiner hohen Exporttätigkeit ausweist. "Ich bin der Meinung, wir müssen den Zahlungsbilanzüberschuss abbauen", so Schmidt. Dies solle durch die Anhebung der Löhne und Gehälter geschehen. Kritisch sieht Schmidt allerdings die Höhe der Gehälter an der Spitze der Banken.