Politik/Ausland

Guterres beklagt weltweiten Zustand der Pressefreiheit

UN-Generalsekretär António Guterres hat am Dienstag den weltweiten Zustand der Pressefreiheit beklagt. "Auf der ganzen Welt wird die Pressefreiheit angegriffen", sagte Guterres in einer Videobotschaft am Vorabend des internationalen Tags der Pressefreiheit. "Alle unsere Freiheiten hängen von der Pressefreiheit ab (...) Die Pressefreiheit ist das Lebenselixier der Menschenrechte", fügte er hinzu.

"Journalisten und Medienschaffende werden online und offline direkt angegriffen, während sie ihrer lebenswichtigen Arbeit nachgehen. Sie werden täglich belästigt, eingeschüchtert, festgenommen und inhaftiert", sagte Guterres.

Dutzende Journalisten kostete ihre Arbeit 2022 sogar das Leben: Laut der NGO Reporter ohne Grenzen wurden im vergangenen Jahr 55 Journalisten und 4 Medienmitarbeiter im Dienst getötet.

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Guterres prangerte in seiner Botschaft auch zunehmende Medienkonzentration sowie Desinformation an. "Die Wahrheit wird durch Desinformationen und Hassrede bedroht, die die Grenzen zwischen Fakt und Fiktionen, zwischen Wissenschaft und Verschwörung verwischen will", sagte er.

Bei einer am Dienstag von der Unesco organisierten Veranstaltung vor dem 30. Jahrestag der Pressefreiheit gedachte UNESCO-Direktorin Audrey Azoulay in einer an Journalisten gerichteten Ansprache "jedem einzelnen von ihnen, denn über ihre persönliche Situation hinaus steht ihr Dienst an der Gesellschaft als Ganzes auf dem Spiel".

Der Chefredakteur der New York Times, Arthur Sulzberger, hob das Schicksal des Wall Street Journal-Reporters Evan Gershkovich besonders hervor, der in Russland wegen Spionagevorwürfen festgenommen wurde, die er bestreitet. "Er bleibt aufgrund falscher Anschuldigungen in Russland inhaftiert und muss freigelassen werden", sagte Sulzberger.