Politik/Ausland

Cameron patzt beim Brotpreis

David Cameron weiß nicht, was in seinem Land ein Toastbrot im Supermarkt kostet. Das räumte er am Dienstag in einem Interview mit dem Londoner Radiosender LBC ein. Der britische Premierminister konnte zwar einen guten Grund für seine Wissenslücke angeben; dennoch hagelt es Spott, wie Spiegel online berichtet. Er wisse nicht, was Toastbrot kostet, weil er zu Hause sein eigenes Brot backe, erklärte David Cameron. Er gebe abends nur ein wenig Mehl, „fabelhaft hergestellt in der Region von Cotswolds“ im Süden Englands, in eine Brotbackmaschine und stelle die Zeitschaltuhr ein, was insgesamt nur eine halbe Minute dauere: „Wenn Sie aufwachen, duftet es in Ihrer Küche wunderbar.“

Cameron wird jetzt nicht nur deshalb in Medien angegriffen, weil er den Brotpreis nicht kennt, sondern auch, weil er eine Brotbackmaschine verwendet: „Kremple die Ärmel hoch und backe selbst. Wenn du erst einmal ein paar Brotlaibe in Form geknetet hast – wer weiß, was du dann für das Land tun könntest“, spottet der Telegraph. In der Times heißt es: „Es war die ultimative Mittelklassen-Antwort auf eine Arbeiterklassen-Frage.“

In Großbritannien und anderen Ländern werden Politiker immer wieder nach den Preisen für Grundnahrungsmittel gefragt, um sie auf ihre Bodenständigkeit zu testen. Jüngst verschätzte sich Londons Bürgermeister Boris Johnson – wie Cameron Mitglied der konservativen Tories – bei einem halben Liter Milch gewaltig. Er hielt die Hälfte des tatsächlichen Preises für realistisch, fand das aber nicht schlimm: „Nun denn, ich kenne den Preis für einen halben Liter Milch nicht, und weiter?“

In Deutschland sorgt die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mit sprachlichen Patzern für Häme: Sie schickte versehentlich einen Brief mit mehreren Rechtschreibfehlern an Angela Merkel. „Es tut uns leid, dass diese fehlerhafte Fassung an die Bundeskanzlerin gesendet wurde“, teilte Regierungssprecherin Monika Fuhr in Mainz mit und bestätigte einen Bericht der Welt. „Es ist ein Büro-Versehen.“ In dem Schreiben, das die Zeitung veröffentlicht, schlägt Dreyer ein Bund-Länder-Gespräch zur Spähaffäre vor. Darin finden sich falsche Endungen und eine falsche Verbform, zudem fehlen Buchstaben und ein Komma.

Fuhrmanns Wurstsemmeln

In Österreich sorgte die junge ÖVP-Politikerin Silvia Fuhrmann 2004 für Empörung, als sie bei einer Diskussion um mögliche Pensionskürzungen um etwa zehn Euro pro Monat sagte: „Um zehn Euro kann man beim Billa gerade drei Wurstsemmeln kaufen.“ Sogar aus den eigenen Reihen gab es Kritik; SPÖ und Grüne sahen in der Bemerkung einen Beweis dafür, wie „abgehoben und weltfremd“ Fuhrmann sei.