Flaggen zum Verbrennen: Wie eine iranische Firma mit Hass reich wird
Eine verschleierte Frau schwenkt die verkohlten Überreste der US-Flagge am Hauptplatz der iranischen Hauptstadt Teheran. Es ist Revolutionstag in der Islamischen Republik, deren Feierstimmung aufgrund der US-Sanktionen etwas getrübt sein dürfte.
Lebensmittel, Treibstoff, der gesamte Alltag ist teurer geworden – ein großer Teil der iranischen, regierungstreuen Bevölkerung wird ihrem Hass auf die USA freien Lauf lassen und US- sowie israelische Flaggen anzünden. Ein Feiertag für Diba Parcham, den größten Flaggenhersteller des Iran. 1,5 Millionen Quadratmeter Flaggen produzieren die 42 Mitarbeiter pro Jahr – größtenteils US-amerikanische und israelische, in Zeiten des Tankerstreits mit Großbritannien im Sommer auch britische.
Das Geschäft läuft gut, seit dem Attentat auf den iranischen General Qassem Soleimani noch besser. „Wir haben kein Problem mit Amerikanern oder Briten“, sagt Ghasem Ghanjani, der Chef von Diba Parcham, zu Reuters. „Wir haben ein Problem mit deren Präsidenten und deren falscher Politik.“
Das Verbrennen von Fahnen ist in vielen muslimischen Ländern Usus und soll die Verachtung, wenn nicht gar Hass und Abscheu gegenüber meist westlichen Staaten verdeutlichen.„Tod Israel“ in Farsi auf ein einer israelischen Fahne ist der Verkaufsschlager Ghanjanis, pro Stück verlangt er umgerechnet 1,8 Euro.
„Wenn die Menschen die Flaggen dieser Länder verbrennen, ist das nur, um ihren Protest zu zeigen, nicht direkt gegen die Menschen dieser Länder gerichtet“, meint Ghanjani.
Die „Tod Israel“ und „Tod Amerika“-Rufe der Menschen auf der Straße dürfte er heute überhören.