Fernsehpastoren segnen Trump: "Gott auf unserer Seite"
US-Präsident Donald Trump hat auf seiner ersten Wahlkampfveranstaltung des Jahres um die Stimmen der wichtigen evangelikalen Wähler geworben. "Ich glaube wirklich, dass wir Gott auf unserer Seite haben", sagte Trump mit Blick auf die Präsidentschaftswahl im November in Miami im US-Bundesstaat Florida am Freitag. Bei seinem Auftritt in einer Megakirche wurde der US-Präsident von mehreren Fernsehpastoren gesegnet.
Trotz Trumps drei Ehen und Vorwürfen sexueller Übergriffe stehen weiße Evangelikale mit großer Mehrheit hinter dem US-Präsidenten. Laut einer kürzlich vom Public Religion Research Institute (PRRI) veröffentlichten Umfrage befürworten 77 Prozent der weißen evangelikalen Republikaner Trumps Regierungsarbeit. Eine überwältigende Mehrheit von 98 Prozent lehnt zudem das von den US-Demokraten gegen Trump eingeleitete Amtsenthebungsverfahren wegen Amtsmissbrauchs ab.
Trump wirbt deshalb verstärkt um evangelikale Wählerstimmen. Unter anderem tritt er mit Vizepräsident Mike Pence, der sich selbst als "Christ, Konservativer und Republikaner" definiert, bei der Wahl an.
Eine Auseinandersetzung mit dem bei Evangelikalen einflussreichen Magazin "Christianity Today" im Dezember erwischte Trumps Wahlkampfteam deshalb auch kalt. Das Magazin schrieb, Trump müsse wegen der Ukraine-Affäre aus dem Weißen Haus entfernt werden - durch eine Amtsenthebung oder durch eine Abwahl 2020.
Der Sohn des im vergangenen Jahr verstorbenen Magazingründers, Franklin Graham, sprang Trump jedoch zur Seite. Sein Vater wäre "sehr enttäuscht" gewesen über den Artikel, erklärte er. Graham ist ein einflussreicher evangelikaler Pastor - und ein wichtiger Trump-Unterstützer. Inzwischen gibt es keine Verbindungen mehr zwischen der Familie Graham und "Christianity Today".
Die evangelikalen Christen sind die wichtigste religiöse Gruppierung in den USA, vor den Katholiken und den traditionellen Protestanten. Jeder vierte Amerikaner identifiziert sich dem Pew Research Center zufolge als evangelikaler Christ.