Politik/Ausland

Epstein-Suizid: Zwei Gefängnismitarbeiter verhaftet

Nachdem sich der Unternehmer Jeffrey Epstein, dem Sexual-Straftaten in diversen Fällen vorgeworfen wurden, in seiner Zelle erhängt hat, gab es laut der New York Times erste Konsequenzen. Demnach wurden zwei Gefängnismitarbeiter verhaftet, weil sie nicht - wie vorgeschrieben - alle 30 Minuten nach Epstein gesehen hatten.

Stattdessen fielen die Mitarbeiter in einen stundenlangen Schlaf und fälschten Aufnahmen, um zu verschleiern, was sie getan - respektive nicht getan - haben. Die Mitarbeiter kamen bereits kurz nach Epsteins Tod unter Verdacht.

Kritik: "Sündenböcke"

Jose Rojas, ein Vertreter der US-Gefängnismitarbeiter, sagte in einer ersten Reaktion, dass er die Fälschung von Aufnahmen nicht gutheiße, die beiden Mitarbeiter allerdings als Sündenböcke für den Epstein-Suizid herhalten müssten. Demnach hätten die Mitarbeiter zwar gegen die Vorgaben ihres Arbeitsgebers verstoßen, sich allerdings nicht in krimineller Hinsicht strafbar gemacht. "Sie versuchen immer die niedrigsten Personen an den Totempfahl zu stellen", so Rojas.

Epstein drohte eine 45-jährige Haftstrafe. Bereits drei Wochen vor seinem Tod war er schwer verwundet in seiner Zelle gefunden worden.

Das Manhattan Gefängnis, in dem Epstein starb, war laut New York Times schon länger dafür bekannt, zu wenige Mitarbeiter zu haben. Die verhafteten Mitarbeiter sollen an Epsteins Todestag beide Überstunden gemacht haben und waren offensichtlich überarbeitet.

 

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.