Deutschland: Altmaier setzt sich in Chip-Krise für Autobauer ein
Der Mangel an Halbleiterprodukten wie Mikrochips und Sensoren bei der deutschen Autoindustrie hat Deutschlands Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auf den Plan gerufen.
Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Samstag) berichtete, wandte sich der Minister per Brief an die taiwanesische Regierung und bat um Hilfe bei der Lösung der derzeitigen Versorgungsprobleme. Das Schreiben liegt der Zeitung nach deren Angaben vor.
Taiwan ist neben China das wichtigste Herstellerland für die Halbleiterelemente. Der taiwanische Hersteller TSMC ist der zentrale Lieferant der deutschen Automobilindustrie.
In dem Schreiben an Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua sowie Vize-Premier Shen Jong-chin erinnert Altmaier dem Zeitungsbericht zufolge an die hohe Bedeutung zusätzlicher Kapazitäten an Halbleitern für den Fahrzeugbau. Die Lösung der Versorgungsprobleme sei für ihn "von herausragender industriepolitischer Bedeutung", da sonst die wirtschaftliche Corona-Erholung der Branche gefährdet werde.
Erhebliche Beeinträchtigung
Der deutsche Automobilsektor und die mit ihm verbundenen Industriezweige seien "für die Revitalisierung der Weltwirtschaft sehr wichtig".
Der Branchenverband VDA war an Altmaier herangetreten, weil der Chip-Mangel die Autoproduktion erheblich beeinträchtigt. Mit der Bundesregierung liefen Beratungen, wie sich die Lage entschärfen lassen könnte, hatte der VDA am Dienstag mitgeteilt.
Hintergrund ist unter anderem eine hohe Nachfrage nach Halbleitern: Das Autogeschäft hat sich nach dem Corona-Einbruch früher als erwartet belebt, während andere Branchen wie Unterhaltungselektronik oder Medizintechnik ebenfalls versorgt werden wollen.